Das Automobil ist eine großartige Errungenschaft der Technik. Es bringt
einen wann immer man will von einem Platz zum anderen. Man muss auf keinen
Omnibus warten, sich nicht mit Anderen zusammenpferchen lassen und bewegt sich
auch sicherer fort. So jedenfalls empfinden es Millionen Fahrzeugbesitzer,
weshalb sie sich täglich hinters Steuer setzen um sich fortzubewegen. Ganz
nebenbei ist die Automobilindustrie zu einem der wichtigsten Industriezweige
geworden. Die Volkswirtschaft vieler Länder hängt davon ab. Doch um zu fahren
braucht man Straßen, diese baut weder der Fahrzeughersteller noch der Käufer,
sondern der Staat, der sich dafür auch mit Steuern kräftig bezahlen lässt. Doch
in vielen Ländern, so auch in Brasilien, werden diese Einnahmen nicht oder nur
teilweise für den Ausbau der Verkehrswege benützt. Die Einnahmen gehen
irgendwie im gesamten Staatshaushalt unter. Dann kommt es zu einer Situation,
die wir heute in Brasilien haben. Zu viele Autos und zu wenig Straßen, und diese auch noch vielfach in
einem schlechten Zustand.
Noch schlimmer ist es aber in den Städten. Für viele Bürger ist das Auto
ein Statussymbol, man kann damit zeigen, dass man genügend Geld verdient, und
gerade in den letzten Jahren stiegen
viele Bewohner gesellschaftlich auf, und vom Omnibus auf das eigene Fahrzeug
um. Die Stadtverwaltungen haben aber wenig oder fast nichts getan um mit diesem
Zuwachs zurecht zu kommen. Der Erfolg, enorme Staus, und die
Durchschnittsgeschwindigkeit sinkt immer mehr.
Nun hat die Stadtverwaltung von São
Paulo entschieden, dass man durch neue Omnibusspuren die Individualfahrer
wieder zum öffentlichen Verkehrsmittel zurückholt. Viele Hauptverkehrsstraßen
erhalten eine exklusive Spur, doch keineswegs zusätzlich. Der Erfolg, die
Verkehrsstaus haben sich nochmals kräftig erhöht, niemand bewegt sich mit mehr
als 20 Km/h. Man nimmt gerne die Steuern der Autofahrer ein, dafür wird ihnen
aber eine Fahrspur weggenommen. Ob soviel Unsinn sollten sie nun auch
demonstrieren.
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