Die moderne Technik bietet uns viele Möglichkeiten. Man sagte einmal, die
Technik sei ein Segen. Sie brachte uns Strom, Lebensqualität und eine
hervorragende Kommunikation. Diese Verbindung ist heute so perfekt, dass wir an
jedem beliebigen Ort mit Jedermann zu jeder Zeit direkt Kontakt aufnehmen können, auch
visuell. Wir erfahren alles was passiert, wir wissen alles was uns
interessiert, es gibt keine Geheimnisse mehr. Aber gerade dies ist nun die
negative Seite dieses Fortschritts, wir sind dabei keine Individuen mehr zu
sein, die ihr persönliches Geheimnis und ihre Privatsphäre haben, wir werden zu
öffentlichen Personen, ob wir wollen oder nicht. Niemand fragt uns, niemand
schützt uns. Der ganze Kampf um Menschenrechte, der über 200 Jahre geführt
wurde, wird mit einem Mal vom angeblich freiesten Land der Welt unterminiert
und aufgelöst.
Der amerikanische Geheimdienst hat zu jeder Mail und zu jeder Kommunikation
die weltweit geführt wird Zugang. Die englischen und französischen
Sicherheitsdienste haben längst ebenfalls ihr Netz so ausgelegt, dass sie alles
was gerade interessiert abhören, kopieren und verwenden können. Der deutsche
Dienst hat die Möglichkeit sich in diese Systeme einzuklinken, obwohl man das
von politischer Seite verneint. Die Empörung bei den Politikern hält sich in
Grenzen, man wusste es ja, auch wenn man es nicht zugeben will.
Nun beschwert sich der brasilianische Außenminister bei der UNO,
unterstützt von einigen südamerikanischen Nachbarn. Man hört ihm zu und geht
zur Tagesordnung über. Gleichzeitig versuchte aber die brasilianische
Wahlbehörde die Daten von 140 Millionen Bürgern an eine private Firma zur
Auswertung zu geben. Zum Glück war die Presse wachsam und alarmierte die
Öffentlichkeit. Unter diesem Druck wurde die Übergabe erst einmal verboten,
hoffentlich bleibt es dabei. Doch die Tendenz zur totalen Transparenz des
Individuums ist kaum aufzuhalten, dafür sorgen die Milliarden Teilnehmer der
sozialen Netze schon selbst dafür. Die Zukunft beschrieben weitsichtige Autoren
schon vor mehr als einem halben Jahrhundert: George Orwell in „ 1984“ und
Aldous Huxley in – „ Eine schöne neue
Welt. „
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