Als Kinder benützten wir immer einen Schüttelreim wenn etwas bei Spiel
nicht klappte:
Das war ein Spiel mit x – das war wohl nix.
Später lernte man in der Mathematik die Größe – x – als eine Unbekannte
kennen.
Das war wohl auch der Hintergedanke, als der Unternehmer Eike Batista sein
Firmenimperium zusammenbaute. Jede Firma erhielt den Zusatz – X -. Das begann mit der Holding EBX, setzte sich
in der Minengesellschaft MMX fort, über die Ölgesellschaft OGX, die Werft OSX,
die Energiefirma MPX, die Kohlegesellschaft CCX bis zu einer Logistikgesellschaft
LLX. Alle diese Firmen sind an der Börse von São Paulo notiert, und wurden
durch die starke Persönlichkeit ihres Gründers,
und geschickte Pressewerbung zu bevorzugten Anlagen für risikobereite
Unternehmer. Davon gab es offensichtlich genug. Mit dem vorhandenen Kapital
begannen nun diese Firmen zu arbeiten, sie schürften Gold und Erz, investierten
in die off-shore-Ölförderung, bauten Häfen und versprachen für die Zukunft
große Gewinne. Denn die meisten Firmen befanden sich noch in der Phase der
Planung und des Aufbaus, reale Ergebnisse wurden nicht erzielt.
Der Erwartungsboom ging aber soweit, dass der Hauptinhaber zu Beginn des
Jahres 2013 als der reichste Mann Brasiliens und einer der zehn reichsten der
Welt bewertet wurde. Sein Vermögen wurde mit über 30 Milliarden US Dollar
veranschlagt.
Ein halbes Jahr später, und nach der Bekanntgabe, dass die
Ölfördererwartungen der Firma OGX sich nicht erfüllen würden, begannen jedoch
die Börsennotierungen der gesamten X-Firmen ins Bodenlose zu rutschen. Das Vertrauen, das man dem Hauptaktionär in
der Vergangenheit entgegenbrachte, verwandelte sich in Misstrauen, Zweifel und
Unsicherheit. Wer noch konnte stieg aus, Aktionäre, Aufsichtsräte und
Mitarbeiter. Aus dem Megaimperium EBX ist ein Trümmerhaufen geworden.
Ohne Schadenfreude zu zeigen, kann man nur sagen: „ Das Geschäft mit X, das
war wohl nix.
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