segunda-feira, 25 de março de 2013


Über das Alter

 

An meinem 59. Geburtstag saß ich mit Kollegen, den Länderchefs aus Lateinamerika, der Organisation für die ich tätig war, zusammen. Beim Zuprosten kam dann die Frage nach dem Alter jedes Einzelnen auf. Das Ergebnis, der Zweitälteste war 20 Jahre jünger als ich. Dies war für mich die erste Begegnung mit dem Alter. Im Jahr darauf nahm ich dann auch Abschied von dem Berufsleben, das mich über 30 Jahre beschäftigt und auch manchesmal fasziniert hatte. Ich erkannte, meine Zeit in diesem Bereich war abgelaufen.

Dabei fühlte ich mich noch keineswegs alt, gesundheitliche Probleme hatte ich nicht, im Gegenteil, ich stand in der Blüte meiner sportlichen Laufbahn, ein Jahr zuvor hatte ich mir einen Traum erfüllt, den ersten Marathonlauf meines Lebens erfolgreich durchgestanden, und dies auch noch im von mir so geliebten New York. Als Läufer gab es für mich ein Lebenlang zwei besondere Höhepunkte, die nicht nur vom sportlichen Aspekt her ein „high light“ waren: Der Marathon von New York und der Sylvesterlauf von São Paulo. Durch die Straßen, die Avenues und über die Brücken New Yorks zu Fuß zu laufen, die an Werktagen von Taxis, Autoschlangen und einer Unzahl von Omnibussen beherrscht werden. Dazu noch die immer dahin hastenden New Yorker Fußgänger. All dies war am Sonntag des New York Marathons anders. Früh musste man die Busse besteigen, welche die Teilnehmer nach Staten Island brachten. Dort „kampierte“ man dann mehrere Stunden in der Kälte eines frischen Novembertags, bis man schließlich wie eine Meute hungriger Hunde losgelassen wurde. Die Masse Mensch rannte dann die Verrazano-Narrows-Bridge hinauf und hinunter und entlud sich dabei der wärmenden Trainingskleidung, die trotz des eisigen Windes bald überflüssig wurde. Brooklin wurde durchquert, man begegnete sonntäglichen Kirchgängern, wurde von Freizeitmusikern angetrieben und passierte die vielen in traditionellem Schwarz gekleideten orthodoxen Juden, die völlig unbeteiligt mit sich selbst beschäftigt waren. Als man dann über die Queensboro-Bridge endlich Manhattan erreichte, war die Hälfte der Strecke bereits zurückgelegt. Man lief zwischen den Häuserschluchten die First Avenue entlang und hatte den Eindruck, dass sie nie enden würde. Dann wurden um Kilometer 30 auch zum ersten Mal die Beine schwer, mit Wasser, Karbohydraten und einigen hundert Meter gehen hatte man aufgetankt und den Rythmus wieder gefunden. Über den Stadtteil Bronx, mit seinem weniger guten Ruf, ging dann der Weg zurück, die vornehme Fifth Avenue entlang und als man die ersten Sträucher und Bäume des Central Parks erreichte, wähnte man sich bereits am Ziel. Doch es ging nochmals gut und gerne 5 Kilometer durch den Park hinaus zur 59. Straße und schließlich wieder in den Park um das Ziel zu erreichen. Danach schwankte man zwischen grenzenloser Müdigkeit und dem erhabenen Glücksgefühl als ob man die Türe zu einem anderen, einem neuen Leben aufgestoßen hätte.

Tage später begann Amerikas Unglück, George Bush, war zum 43. Präsidenten gewählt worden, aber als erfolgreicher Marathonläufer bewegte man sich auf anderen Ebenen. Ähnlich erging es mir auch als ich es wagte an meinem ersten Sylvesterlauf teilzunehmen. In dem so unglaublich jungen Alter von 54 Jahren. Davon träumte ich seit Erich Kruzickys Sieg im Jahr 1951. Nur durch seinen Erfolg wurde damals in Deutschland bekannt, dass es diesen Lauf überhaupt gab. In den folgenden Jahren nahm einer der erfolgreichsten Langstreckenläufer der damaligen Zeit, Emil Zatopek, daran teil und gewann.

Nach diesen persönlichen Erfolgen wurde nicht im geringsten an das Altwerden gedacht, eben hatte ja ein neues Leben begonnen, das auch sonst eine Menge neuer Erfolge brachte, im zwischenmenschlichen Bereich. Es folgten weitere Marathon und sonstige Langläufe. „unheilbar gesund“ wäre ich, sagte ich zu meinem Arzt. Der lächelte nur, als ob er vorausgesehen hätte, dass dies nur noch einmal ein Aufbäumen vor dem unweigerlich entstehenden Alterungsprozess gewesen wäre. Doch es blieb nicht bei den sportlichen Leistungen, auch neue berufliche Herausforderungen warteten. Nach 35 Jahren zwar erfolgreicher, aber eher einer Pflichttätigkeit war ich endlich angekommen, wurde gebeten ein Kulturinstitut zu leiten und konnte damit Neigung, Interesse, Freude, Hobby und Erfahrung richtig einbringen und anwenden. Es begann ein neuer Lernprozess, denn Einwanderungsgeschichte war nicht mein Thema gewesen. Dabei entpuppte es sich als so spannend wie ein Kriminalroman. Diese neue Herausforderung war gut für das Gedächtnis, für die Aufnahmefähigkeit, aber brachte auch den Umgang mit älteren und alten Menchen, denn wer sich für seine Familiengeschichte interessiert, ist, mit wenig Ausnahmen über 65. Richtig interessant wurde es aber, wenn bei den Interviews zur „ oral history“ Personen von 80 und 90 Jahren ihr Leben und ihre Familiengeschichte erzählten. Das war oft sehr faszinierend, aber zugleich konnte man die Schwierigkeit der Interviewpartner erkennen, sich zu erinnern. Wobei die weiter zurück liegende Vergangenheit weit besser wiedergegeben werden konnte, als die jüngere. Oder sie hatten in ihrem Leben irgendeinen Höhepunkt erlebt, der sie markierte. Dieser bleibt haften, in einem Fall war es das Verbot des Stiefvaters den Jungen auf ein Gymnasium zu schicken, er saß auf einem Stein am Straßenrand und weinte, wobei sowohl Zeit, Ort und die Umgebung genau beschrieben werden konnte. In einem anderen Fall war es der Einsatz mit 23 Jahren als Kriegsreporter in Italien. Obwohl das Leben danach eine sehr erfolgreiche Karriere im Wirtschaftsbereich brachte, im Alter verschwand dieser Erfolg, was blieb war Rom in der Kriegs- und Nachkriegszeit. Neben dem lückenhaften Erinnerungsvermögen, das zum Beispiel Douwe Draaisma in seinem Buch „Die Heimwehfabrik“ sehr detailliert beschreibt, begleitet man auch den physischen Verfall des Menschen. Wobei ich bei dem Thema wäre, das mich derzeit am meisten beschäftigt.

Nicht umsonst begann ich diese Abhandlung mit meinem späten sportlichen Höhepunkt, der heute nicht mehr so ungewöhnlich ist, seit die Laufbewegung Hundertausende wenn nicht gar Millionen auf die Beine brachte. Früher war die sportliche Aktivität spätestens mit 30 Jahren beendet, danach wurde man bereits als „alter Mann“ bezeichnet. In vielen Sportarten ist dies heute noch so, wenngleich beim Fußball  mehr und mehr 30 bis 40 Jährige noch auf hohem Niveau spielen, dies gilt auch für die Leichathletik, wo der Athlet vielmehr momentane Spitzenleistungen hervorbringen muss als der Fußballspieler. Oder betrachten wir die Tennisspieler, der einmalige Roger Federer wird mit 31 Jahren bereits als „alter Mann“ bezeichnet, obwohl er weiterhin auf höchstem Niveau spielt, während ein Großteil seiner Konkurrenten jenseits von 25 Jahren bereits mit schweren Verletzungen und damit verbundenem Leistungsschwund zu kämpfen hat. Anders verhält es sich mit dem Ausdauersport und besonders mit dem Langstreckenlaufen. Da es nicht nur als Spitzensport populär ist, obwohl dort noch 40jährige große Rennen gewinnen können, hat man rechtzeitig dafür gesorgt, dass auch die Sieger in den verschiedenen Altersgruppen gewürdigt werden und dies machte sich bezahlt. Um wieder auf den New Yorker Marathon zurückzukommen, der Sieger in der Gruppe plus 80 wird vom Fernsehen am nächsten Tag genauso umworben, wie der Gesamtsieger. Dies zeigt am Besten, dass physische Leistung bis zu einem gewissen Alter auf hohem Niveau möglich ist. Allerdings gibt es bestimmte Voraussetzungen, wie beispielsweise die physische Konstitution. Wenn eine Person von mehr als einhundert Kilogramm Körpergewicht auf längere Zeit für die Marathonstrecke trainieren will, dann kommt es unweigerlich zu körperlichen Schäden in den Gelenken des Bewegungsablaufs. Überhaupt ist dies das Hauptübel der fanatischen Langstreckenläufer: Wirbelsäule, Hüfte, Knie und Knöchelgelenke werden bei den Meisten zu stark beansprucht. Eine reine Sichtstudie ergab, dass ein Großteil der Langstreckler für diesen Sport nicht geeignet ist, der Körper ist zu schwer und die Beine zu kurz. Man beobachte nur die Spitzenathleten dieses Sports, selten haben sie mehr als sechzig Kilo, lange spindeldürre Beine, dafür einen überdimensionalen Brustkorb.

Doch der Durchschnittsläufer will davon nichts wissen, er erwartet auch keinen Sieg, denn eine Medaille bekommt jeder der erfolgreich ankommt, ihm geht es mehr um das Glücksgefühl die Schwere seines Körpers überlistet zu haben, an die Grenze der Leistungsfähigkeit gegangen zu sein und dadurch die berühmten glücksbringenden Endorfine ausgelöst zu haben. Jeder Lauf ein Sieg gegen sich selbst. So erlebte ich dies etwa zehn jahrelang. Bis ja, bis die Rückenschmerzen begannen, zunächst als Muskelschmerzen abgetan, der Ischiasnerv meldete sich, besonders nachts beim Ruhen. Doch nach wenigen Kilometern Warmlaufen war der Schmerz verflogen. Man hätte eigentlich darauf hören sollen, Schmerzen seien ein Warnsignal, sagten die Ärzte. Doch man konnte sie übertölpeln, mit Schmerzmitteln, mit Massage, Physiotherapie oder auch Akupunktur. Dies alles wurde nun Teil der Vorbereitung eines Läufers. Zu spät wurde einem erklärt, dass man auch an die Stärkung der Rückenmuskulatur denken sollte, die ja das Knochengerüst elastisch erhält. Nun ich habe meine eigenen Erfahrungen gemacht und stehe vor einer Bandscheibenoperation.

Dabei kann man argumentieren, dass dies kein typisches Alterssymptom wäre, auch bei jüngeren Läufern kann dieses Problem auftauchen. Doch es ist nicht nur dies, obwohl derzeit die artikulierteste Äußerung des Alterns. Dass die Haare grau werden und zwar in einem Umfang, dass auch die Tuschierungsmittel nicht mehr helfen ist nur ein optischer Vorgang, ärgerlicher schon, dass sie immer mehr dort wachsen wo sie nur stören, in den Ohrmuscheln und in der Nase. Verstärkte Augenbrauen können sogar noch männlicher wirken. Aber da sind wir bereits bei den wichtigsten Organen, den Augen: nun die Sehschärfe lässt nach, besonders die Nahsicht, wobei die Weitsicht sich wieder erholt wie es in der Jugend war, ein eigenwilliger Vorgang. Mit dem Gehör ist es so eine Sache, nicht dass man bereits einen Hörapparat einbauen müsste, aber Cocktailparties machen keinen Spass mehr, da der Lärmpegel der Umstehenden die Konzentration beim Zwiegespräch stark beeinträchtigt. Was man jahrzehntelang so gerne wahrnahm, meidet man nun. Nicht zu erwähnen die Nierensteine, die sich möglichst immer auf Reisen melden, also im unpassendsten Augenblick. Ja schön, das hätte nichts mit dem Alter zu tun, meinte der Arzt, aber warum kamen sie dann früher nie? Das heikelste Thema ist die Sexualität, die so sagt man, ein Teil des Lebens sein soll. Schon früh wird man regelrecht abgerichtet, dass man sie ja wichtig nähme, das geht selten vom Elternhaus aus, auch nicht von der Schule, nein es ist der indirekte Einfluss der Freunde, der Medien, der gesamten Umwelt. Erfolgreich ist, wer guten Sex hat, und dem es gelingt leicht, erfolgreich und häufig das andere Geschlecht dazu zu bringen. Nun in der Jugend ist dies ein sehr anstrengender Wettkampf, ein Großteil der Freizeit wird dafür verwendet, oft ohne großen Erfolg, und wenn der sich dann doch einmal einstellt, ist er viel zu schnell vorbei, weil man zu hektisch, zu erwartungsfroh, kurz zu hyper ist. Erst allmählich lernt man im Leben ihn richtig einzuordnen und in kontrollierten Bahnen verlaufen zu lassen. Im Alter beginnt jedoch dieses Spiel der Jugend wieder, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Die Erwartung liegt nun bei der oder den Partnerinnen und wieder wird ein Kraftakt daraus ihn zu erfüllen, Arbeit steht vor Vergnügen. Dass man heute schon recht einfache pharmazeutische Mittel hat, die Erektion zu erzeugen ist zwar ganz schön, aber die geile Spontanität der früheren Jahre ist irgendwie dahin. Man schaut lieber den hübschen Geschöpfen nach, als sie zu erobern.

Das sind nun die physischen Aspekte des Alterns, wobei man nicht unberührt wegsteckt, dass jedes Jahr der eine oder andere der gleichen Altersgruppe für immer geht. Dadurch wird mehr denn je bewusst, dass der Weg nach vorne kürzer ist als der Weg den man bereits zurückgelegt hat, und damit beginnt der psychische und intellektuelle Teil sich mit dem Alter auseinanderzusetzen. Ich komme wieder auf die vorher erwähnten Interviews mit den Personen von über achtzig Jahren zurück. Die Mehrheit hat bereits mehr oder weniger starke körperlichen Behinderungen und bei einer beträchtlichen Zahl ist sowohl das Erinnerungsvermögen als auch die Artikulation schon eingeschränkt. Dies bedeutet, dass ab siebzig aber spätestens ab achtzig sowohl  die physischen als auch die kognitiven Fähigkeiten immer mehr reduziert werden. Ich höre zwar nun sofort Widerspruch, und ein jeder hat sofort eine beträchtliche Zahl von Beispielen an der Hand von Achtzigjährigen die noch Vater wurden, die noch Marathon laufen, die noch Vorlesungen halten, erfolgreiche und fundierte Veröffentlichungen schreiben oder noch sonstige großartige Leistungen vollbringen. Doch all dies hält mich nicht davon ab, dem Alter klar ins Gesicht zu sehen, es wird kommen und zwar immer schneller als man denkt. Ab siebzig ist jedes Jahr das man körperlich und geistig erlebt ein Erfolg. Oftmals bemerkt man es garnicht so direkt, dass man immer weniger langfristige Projekte angeht oder Entscheidungen trifft, man beschränkt sich auf die Vorschau von zwölf Monaten, dann gibt man sich wieder neue Ziele. Sie werden keineswegs anspruchsloser, im Gegenteil, weil man bemerkt und auch weiß, dass die Zeit läuft, will und kann man nichts mehr aufschieben. Dadurch entsteht gar eine gewisse Unruhe, man hat noch so viel zu erledigen, will noch eine Menge abarbeiten und sieht rasch, dass dies in wenigen Jahren nicht mehr möglich sein wird. Das enttäuscht und frustriert leicht. Dabei schränkt man unweigerlich seinen alten Lebenstil ein, man schneidet unwichtige Dinge ab, den Stammtisch, die langen Gespräche und Diskussionen mit Freunden über Gott und die Welt, die noch nicht gemachten Erlebnisreisen. Ja man wählt gar mit Bedacht die Bücher aus, die man noch lesen will und die Themen, in die man sich vertiefen und die man noch erarbeiten will. Es entsteht unweigerlich eine Endzeitstimmung, keineswegs eine depressive, eher eine unruhige oder hektische, man will nicht dass es zu spät ist, und vor allem denkt man daran etwas Bleibendes zu hinterlassen. Nicht etwas Materielles, das kann ja auch vergänglich sein, eher im intellektuellen Bereich, mit dem sich noch eine zukünftige Generation beschäftigen könnte. Zugegeben, das ist ein anspruchsvolles Ziel, aber es hilft die Endzeit attraktiver und hoffnungsvoller zu durchleben.

Auch bei dem Gedanken, dass man dahinsiechen könnte, rebelliert etwas in einem. Obwohl man es weder aufhalten noch beeinflussen kann. Ich las kürzlich von der Möglichkeit, dass man bereits mit einem Vorsprung von zehn oder gar zwanzig Jahren feststellen könnte, ob man die Gene für eine Demenzentwicklung in sich trägt. Nachdem meine Eltern beide daran erkrankten, trage ich mich mit den Gedanken diesen Test machen zu lassen. Ob das gut ist oder nicht, ich bin mir noch nicht sicher. Wenn es kein Mittel gibt um den Vorgang aufzuhalten, ist es vielleicht besser nicht zu wissen was kommen wird.

Schon allein diese Gedanken zeigen, dass man sich unweigerlich mit dem Alter und dem Altern mehr als es normal ist beschäftigt. Ob man dadurch schneller altert? Ich weiß es nicht, ich denke nur, dass man es dann bewusster angeht und vielleicht sogar den Teil an Qualität, den das Alter noch bietet mehr genießt und ausnützt.

 

17.3.2013

 

quarta-feira, 6 de março de 2013

Hugo Chavez


Hugo Chavez ist tot. Für ihn selbst eine Erlösung, immerhin hat er zwei Jahre gegen seine Krebserkrankung angekämpft. Doch Hugo Chavez war ja nicht Irgendeiner, 14 Jahre hat er mit seinem eigenwilligen, polemischen und manches Mal auch gefährlichen Regierungsstil  ganz Amerika in Atem gehalten. Was er eigentlich genau erreichen wollte, war nicht immer klar. Sein „ bolivianischer Sozialismus „ wurde nie genau definiert. Zunächst ging es ihm um die Ausschaltung der Opposition im Lande, dann um seinen eigenen Machterhalt, dann fiel er nochmals zurück in die Zeit des kalten Krieges und erklärte die USA als den ersten Feind Venezuelas. Er suchte Verbündete, die er im sozial ungleich entwickelten Südamerika leicht fand, Evo Morales in Bolivien,  Rafael Correa in Ecuador, Daniel Ortega in Nicaragua und vor allem die Brüder Castro in Kuba, die im Diktatur-Sozialismus der 1970 und 1980er Jahre stehengeblieben waren. Nachdem selbst Russland die einsame Insel nicht mehr unterstützte, flossen Milliarden aus den venezolanischen Öleinnahmen zur politischen Unterstützung nach Kuba. Im Land selbst hätten sie besser angewandt werden können.

Chavez Hausmacht war das einfache, arme Volk, dem er ähnlich wie die brasilianische Regierung „ Almosen „ gab, und sich dadurch auch sogenannte demokratische Wahlsiege sicherte. Die brasilianische PT-Regierung unterhielt zu ihm ein eigenartiges, emotionales Verhältnis. Besonders Präsident Lula hielt ihn für einen Bruder im Geiste, ohne aber seine antidemokratische Regierungsweise zu kopieren. Daraus hätte Chavez Schlüsse ziehen können, hat es aber nicht getan, da wie bei vielen Diktatoren durch ein besonderes Sendungsbewusstsein, sein Blickfeld verengt war.

Venezuela muss nun bald wieder wählen und man darf gespannt sein, wie es mit diesem Land weitergehen wird.