Von Fußball versteht Barack Obama und die amerikanische Administration wenig, sonst wüssten sie was ein Eigentor
ist. Beim American Football kennt man das nicht, nur eine sogenannte
Interception. Dabei fängt man den Ball wenn der Gegner einen Angriff aufbaut
und stürmt mit aller Macht in die gegnerische Hälfte. Genau das hat der
amerikanische Geheimdienst NSA getan, er sollte eigentlich verteidigen, nämlich
die Sicherheit des Landes, aber dabei kann es schon einmal vorkommen, dass man
Freund und Feind angreift und einfach überrennt. Beim Spiel gelingt dann häufig
ein „ touch-down“ und man sammelt sechs Punkte. In der Politik aber, und
besonders bei der Geheimpolitik kann man damit zwar die Geheimnisse von Freund
und Feind ausspähen aber Punkte kann man keine sammeln. Im Gegenteil man macht
sich auch Freunde zu Feinden.
So war es kein Wunder, dass die Veröffentlichung von Geheimdokumenten die
zeigten, dass der NSA auch Gespräche und e-mails der brasilianischen
Präsidentin mitgeschnitten hat, in Brasilia wie eine Bombe detonierte. Die
Empörung ist grenzenlos, und die sorgsam aufgebaute Vertrauensbasis zwischen
Präsident Obama und Präsidentin Dilma, ist erst einmal zerrüttet. Wie stark das
sein wird und wie lange dies anhält, das weiß im Augenblick niemand, aber eines
ist sicher: Die amerikanische Verwaltung und ihr Präsident haben ein
klassisches Eigentor geschossen, wenn man auch noch die besten Freund betrügt.