In
São Paulo geht die Angst um. Jeden Morgen wird in den Frühnachrichten der
Fernsehstationen, im Radio und in den Zeitungen über neue Morde berichtet.
Meistens sind es um die zehn Tote pro Nacht, manches Mal Polizisten, sonst aber
hauptsächlich jüngere Männer, die entweder schon ein Strafregister haben, oder
in Drogengeschäfte verwickelt sind. Aber auch Unschuldige können die Opfer
sein, wenn sie gerade zur falschen Zeit am falschen Ort sind. Das hält nun schon einige Monate so an, und
hat bereits dem Landesminister für Sicherheit seinen Job gekostet, weil er
meinte, dass er ohne die Hilfe der Bundesjustiz auskommen könnte. Wenn dies
aber so weitergeht, dann kann es bei der nächsten Wahl auch den Kopf des
Gouverneurs kosten, denn der Regierungspartei in Brasilia kommen diese
sogenannten „ chacinas“ ganz gelegen, das Thema
Sicherheit, wird bei den nächsten Gouverneurswahlen im Oktober 2014 ein
wichtiges Thema werden. Wer sie nicht garantieren kann, verliert Stimmen und
damit auch die Wahl.
Wenn
man aber der Bundesstatistik glauben darf, so ist São Paulo bei weitem immer
noch der sicherste Staat der Union. Pro einhunderttausend Bewohner geschehen in
Alagoas 76,3 Morde, in Espirito Santos 45,6, in Bahia 33,2, in Rio de Janeiro
25,8 im Staat São Paulo 10,7 und in der Stadt São Paulo jetzt 11,3.
Man
kann leicht erkennen, wie die Medien Angst und Psychose erzeugen, und damit gar
Wahlen beeinflussen können. Es kommt nur darauf an, wie und wie häufig man eine
Nachricht wiederholt.
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