Angeblich leben wir in einer globalisierten Welt, das bedeutet Grenzen
fallen, es wird dort produziert wo es am billigsten ist, Waren werden
exportiert und importiert, Geld wird hin und her geschoben und man kann fast überall
hinreisen. Ein Vorreiter dieser offenen Welt will die Europäische Gemeinschaft
sein. Sie ermöglicht heute den Bürgern der meisten Mitgliedsstaaten den freien
Verkehr, Wohnsitz und Arbeitsplatz innerhalb der Gemeinschaft. Die neutrale
Schweiz, die im Herzen Europas liegt und von EU-Mitgliedern umzäunt ist, konnte
nicht anders, als sich den Regeln der
Nachbarn anzuschließen. Schließlich erzielte das kleine Land damit auch große
Vorteile, es konnte am freien Waren und Geldverkehr der Gemeinschaft
uneingeschränkt teilnehmen. Diese Freiheit zog immer mehr Menschen an, da die
Schweiz eine ganze Reihe von Vorteilen auf dem Arbeitsmarkt und bei der
Steuerzahlung anbietet.
Doch es gibt eine immer mehr wachsende Bevölkerungsgruppe, die sich von
diesem Zuzug, oder auch Überfremdung des Landes bedroht fühlt. Deshalb wurde
nach alten demokratischen Regeln eine Volksbefragung durchgeführt, und diese
gewannen, zwar mit einer hauchdünnen Mehrheit, aber eben mit einer Mehrheit,
die Gegner der freien Zuwanderung. Nun muss die schweizer Regierung, ob sie
will oder nicht, binnen drei Jahren Regeln zu einer Beschränkung des Zuzugs von Ausländern
finden. Damit aber kündigt das Land eine recht komplexe und vielfältige
Abmachung mit der EU auf. Das Land wird sich mehr isolieren. Ob dies der
kleinen Schweiz zum Vorteil gereicht, muss abgewartet werden. Es ist jedoch zu
befürchten, dass national denkende Gruppen in anderen Ländern, wie Holland,
Frankreich aber auch in Deutschland, diesen Vorgang zum Anlass nehmen,
ebenfalls Stimmung für eine Beschränkung der Zuwanderung von Ausländern in ihren Ländern zu machen. Damit würde aber
die Idee einer offenen, freien europäischen Gemeinschaft Schiffbruch erleiden. Gerade die
Kleinstaatlichkeit sollte überwunden werden, um auch in Zukunft im Konkurrenzkampf
der freien Welt zu bestehen. Europa hat seine besten Zeiten schon etwas hinter
sich, die Weltentwicklung geht weiter und ganz sicher immer mehr nach Osten.
Der Bremsversuch der Schweiz ist keine Hilfe, um den Konkurrenzkampf mit
den neuen Großmächten Asiens zu bestehen. Schade darum.
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