Wir erleben derzeit etwas, was es seit der Bewegung “ direitos já „ in den
1980er Jahren nicht mehr gab. Die sonst so passiven Brasilianer begehren
öffentlich auf, gehen auf die Straße, und demonstrieren gegen die
Entscheidungen und Maßnahmen der Regierungen. Seien es Stadtverwaltungen,
Landesgouverneure oder die Zentralregierung. Was dabei natürlich hilft, ist das
Internet. Über die sozialen sites wie
Facebook, Twitter und andere ist es recht einfach die jüngere Generation zu
mobilisieren. Für sie ist es geradezu ein Anreiz sich auch einmal vom
Bildschirm zu entfernen und die Einsamkeit vor dem Computer zu verlassen. Dann
trifft man sich, zeigt Banner vor, proklamiert über Lautsprecher einige
populistische Thesen, und hat rasch die Sicherheit, dass die Presse auch die
kleinste Demonstration gierig aufnimmt. Die Polizei spielt dabei nur eine
passive Rolle, sie soll die Demonstranten schützen, aber auch den Rest der
Bevölkerung und vor allem private und öffentliche Installationen.
Soweit ist alles in Ordnung, oder auch nicht. Denn viele staatliche
Verordnungen sind zumindest zweifelhaft oder kritikwürdig, wie die Fahrpreiserhöhung im Juni 2013 in
vielen Städten, oder die unkontrollierten Ausgaben für die
Fußballweltmeisterschaft. Nicht zu reden von den unzähligen Korruptionsfällen
die täglich bekannt werden. Was aber nun diese Demonstrationen in eine
kritische Phase treibt, ist die Infiltrierung von Randalierern und
Gewalttätern, die ihre reine Lust an der Zerstörung ausleben wollen. Damit
kommt auf die Polizei eine unangenehme Aufgabe zu: sie soll Personen und
Eigentum schützen und außerdem mit den Randalierern sanft umgehen. Falls das
nicht geschieht, benützen gewisse Teile der Presse dies um Stimmung gegen die
Polizei zu machen. Dann ist der arme, bewaffnete Randalierer das Opfer und der
einfache Polizist der die Mehrheit schützen will der Täter. Man sieht schnell
die Verdrehung der Werte. Dagegen sollte man auch demonstrieren.
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