“ Der Krug geht so lange zum
Brunnen, bis er bricht”,
das ist ein altes Sprichwort, das aber bis heute nichts von seiner Gültigkeit
eingebüßt hat. In der derzeitigen politischen Lage kann es sicherlich auf die
Verhältnisse in Venezuela aber auch in Argentinien angewandt werden. Venezuela
war einmal ein reiches Land, die Bürger konnten sich mit ihrem Petro-Dollar
alles kaufen: dicke Autos, Reisen, Wohnungen in Florida und Konsumartikel nach
Wahl. Das ist lange her, nachdem der sogenannte Nachfolger von Simon Bolivar,
Hugo Chavez, den Besitz des Landes verschenkt hat, an Kuba und andere sogenannte
sozialistische Freunde in Lateinamerika, ist die Staatskasse ebenso leer wie
die Regale im Supermarkt. Sein Nachfolger Nicolás Maduro, der weder das Charisma Chavez
hat, noch den Rückhalt bei der Bevölkerung, versucht derzeit mit Verfolgung der
Opposition und Einschüchterung der Medien, seine Regierung zu retten. Er
vergisst aber dabei, dass selbst das einfache Volk nicht mehr hinter ihm stehen
wird, wenn die elementarsten Grundnahrungsmittel fehlen.
Noch nicht ganz so schlimm sieht es in Argentinien aus, aber auch hier
kämpft die Regierung mit zweifelhaften Mitteln gegen die Stimmung im Volk. Die
Inflation steigt, obwohl dies von der Regierung nicht zugegeben wird, die
Devisenbewirtschaftung erschwert sowohl das Reisen als auch den Import von
Waren. Der Export wiederum wird mit einer Zusatzsteuer belegt , und die Medien
werden beschnitten.
Brasilien könnte leicht sagen, was geht uns das an? Der Binnenmarkt läuft
gut, die Arbeitslosenzahlen sind gering, und es wird noch kräftig konsumiert.
Außerdem steht die Fussballweltmeisterschaft ins Haus, die sowohl Devisen, wie
auch positives Interesse und viele Besucher bringen wird. Doch auch das große Land
im Herzen Südamerikas ist keine Insel der Seligen. Überall herrscht Korruption,
der positive Kredit der Jahre Lula ist verspielt, und der Export sowohl nach
Argentinien als auch nach Venezuela ist stark rückläufig. Dazu kommt, dass
wegen der schwierigen Lage der beiden erwähnten Mercosul-Partner, an neue
Wirtschaftsabkommen nicht zu denken ist.
Die Weltwirtschaft aber, entwickelt sich weiter, die USA erholt sich,
Europa repariert seine Baustellen, und die asiatischen Länder gehen mit
Riesenschritten vorwärts. Brasilien aber bleibt nur eine Beobachterrolle, oder
aber das resignierende Sprichwort: „ Mit
gefangen, mit gehangen.“
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