Die nächsten Tage ist Karneval, eine Zeit in der man alle Sorgen und
Schwierigkeiten vergessen sollte, in denen man sich vergnügen und ausleben
kann, auch wenn die Probleme oder Schwierigkeiten noch so groß sind. Das ist
gut, dass das Jahr damit beginnt. Danach kommt dann ohnehin die Fasten oder
auch Ernüchterungszeit, in der man Körper und Geist reinigen soll und ihn auf
den Rest des Jahres vorbereitet, der genügend Schwierigkeiten und Hürden mit
sich bringt.
Es gibt ja böse Zungen, die behaupten in Brasilien sei immer Karneval, sie
beziehen sich sicher auf die für einen Europäer leichtlebige Art wie hier die großen
Probleme und Fragen angegangen werden. Es steht die Fußballweltmeisterschaft
ins Haus. Was aber im Vorfeld dieses Großereignisses geschah, hat zweifellos
viel mit Karneval zu tun. Wenn man sich überlegt, dass Brasilien im Jahr 2007
den Zuschlag von der Fifa bekam, und vier Jahre lang nichts getan wurde, bis man
mit den ersten Stadionumbauten begann, dann ist dies weder logisch noch
geschäftsmäßig zu begreifen. Geplant wurde wahrscheinlich nur die Verzögerung,
damit beliebig fakturiert und verschoben werden kann. Die Infrastruktur wurde
ohnehin so spät angegangen, dass weder alle Flughäfen fertig sind, noch die
Straßen zu den Stadien.
Letzte Woche waren die Vertreter Russlands und Bosniens in São Paulo und
wollten im Interior ihre Domizile während der WM besichtigen. Außer unbebautem
Gelände und Bauplänen konnte ihnen nichts gezeigt werden, und dies weniger als vier Monate vor dem Spielbeginn.
Man muss schon sehr viel Karnevalsstimmung mitbringen um dies zu begreifen,
verstehen und akzeptieren muss man es aber auch dann nicht.
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