Es ist ein altes deutschen Sprichwort, wenn jemand der schon genügend
Schaden angerichtet hat die Aufgabe erhält
die Verantwortung für diese Organisation oder Institution zu übernehmen.
Beispielsweise ein kleptomanischer Dieb erhält die Aufsicht über ein Warenlager
oder ein Sexualstraftäter wird Direktor eines Mädcheninternats. Sie verstehen
schon was ich meine. Der klassische Ausdruck kommt daher, dass ein Gärtner
verpflichtet wird um den Rasen, die Blumen und die Pflanzen zu pflegen und das
Unkraut auszujäten, wem dann aber der Gärtner zu teuer wird, der kann auch
einen Ziegenbock damit beauftragen den Garten in Ordnung zu halten. Nur auf
Grund seiner Natur frisst er alles ab
und lässt nichts übrig.
Wenn nun also der ehemalige Gewerkschaftsführer und Ex-Präsident des
Landes, als letzter Retter einer desolaten Regierung gerufen wird um ein
Ministeramt zu übernehmen und um zu versuchen zu retten was nicht mehr zu
retten ist, dann passt dieses Sprichwort hervorragend. Wenn man 13 Jahre Revue
passieren lässt und sich an die Korruptionsskandale in dieser Zeit erinnert,
dann bemerkt auch ein politisch nicht sehr interessierter Mensch, dass in der
Amtszeit des Ex-Präsidenten die Vetternwirtschaft und Selbstbedienung aus den
Kassen der Staatsbetriebe am besten funktioniert hat. Dass die Wirtschaft bis
2008 wie geschmiert lief, hatte nichts mit der Regierung zu tun sondern einfach
damit, dass Brasiliens Rohstoffe zu Höchstpreisen auf dem Weltmarkt verkauft
werden konnten. Das ist vorbei, aber die Staatsmaschinerie tut weiter so als
flößen, Devisen, Steuereinnahmen und Gewinne
wie damals. Das Resultat haben wir seit 2015, es geht rückwärts mit dem
Land und niemand versucht dies zu verhindern. Die Regierung ist gelähmt durch
die immer weiter auswuchernden Skandale und Gerichtsverfahren, die Wirtschaft
leidet unter der Inflation und den hohen Zinsen, die Arbeiter werden entlassen
und konsumieren immer weniger und jeden Tag lesen und hören wir wer sich alles
aus Staatskassen oder von Baufirmen nebenbei bezahlen ließ. Die Justiz kommt
schon gar nicht mehr nach, die Polizeiberichte abzuarbeiten.
In all diesem Sumpf soll nun der gute Mensch von São Bernardo erscheinen
und die abgewirtschaftete Regierung und das Land vor schlimmerem zu retten.
Dass er sich aber zunächst einmal nur selbst vor der Justiz retten will, dies
denkt nur ein bösartiger Mensch, der nicht versteht, dass es im Land keinen
ehrlicheren und korrekteren Bürger gibt als den ehemaligen Präsidenten.
Man wird ja sehen, ob er mehr
Gärtner oder mehr Ziegenbock sein wird.
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