Wir wissen nicht erst seit dem Petrobras-Skandal, dass Korruption in vielen
Ländern ein verbreitetes Übel ist. In Brasilien haben es wahrscheinlich die
portugiesischen Eroberer schon mit ins Land gebracht, aber auch ein Teil der
später folgenden Einwanderer haben sich dieses Mittels benutzt und es sogar
noch verfeinert und ausgebaut. Heute ist es ein Teil des staatlichen Systems,
und wahrscheinlich schwer auszumerzen.
Letzte Woche veröffentlichte die Zeitschrift Veja ein interessantes Gespräch mit dem Wissenschaftler
Robert Klitgaard, der sich als Korruptionsanalytiker einen Namen gemacht hat,
und heute Regierungen in vielen Ländern berät. Er entwickelte eine Formel für
Korruption, die sehr einleuchtend ist: „
Korruption = Monopol + Verschwiegenheit – Transparenz.“ Wenn wir dies analysieren kann es wunderbar
auf die Vorgänge in Brasilien angewandt werden. Ein Monopol = Petrobras, eine
verschwiegene Gemeinschaft, die vereinten Baugesellschaften und eine fehlende
Transparenz, da zu viele Politiker und Interessenvertreter im Aufsichtsrat
saßen. Das ist der Nährboden für Geldverschiebungen, zum Nachteil von Firmen,
von Staaten und letztlich der Gesellschaft.
Dann wurde die Frage gestellt, ob man Korruption abschaffen könne, dabei
vertrat Klitgaard die Überzeugung, dass die Korruption in Brasilien genauso
überwunden werden könne wie die Sklaverei. Er war sehr optimistisch und meinte
in zehn Jahren würde sich niemand mehr an die Korruption erinnern. Das scheint
mir aber mit Sicherheit zu optimistisch zu sein. Die Sklaverei wurde 1889
abgeschafft, vor 126 Jahren, und man findet sie in manchen Teilen des Landes
noch heute.
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