Als im
Februar 1917 die Menschewiki den Zarenpalast in St. Petersburg stürmten und die
Familie des russischen Herrschers festnahmen, begann eine historische
Entwicklung, die bereits mit der Veröffentlichung des “Kapitals” von Karl Marx
im Jahre 1867 ihren Anfang nahm. Die Industrialisierung in Europa machte den
Unternehmer immer reicher und degradierte die Arbeiter zu schlecht bezahlten
und ausgebeuteten Fabriksklaven. Besonders in Russland und Deutschland
entstanden sozialistische und kommunistische Bewegungen, die diese Situation
verändern wollten. Durch die Schwäche der russischen Führung, die sich bereits
in einem dekadenten Zustand befand, gelang 1917 die Machtübernahme der
Bolschewikis, die unter Lenin und Trotzkis Führung ein neues System des
Zusammenlebens einführen wollten.
Leider
stellte sich recht schnell heraus, dass es diesen neuen Anführern nur um Macht,
Einfluss und Geld ging. Die nachfolgenden Herrscher, unter der Leitung von
Josef Stalin, installierten in den folgenden 30 Jahren eine Diktatur und ein System,
das seinen Einfluss auf nahezu die halbe Welt ausbreitete. Verblendete
Idealisten und gutgläubige Sozialisten bereiteten dieser Schreckensherrschaft
in vielen Teilen der Erde ein fruchtbares Feld.
In dem
bekannten Roman Dostojewskis “Dämonen” der um 1873 veröffentlicht
wurde, liest man bereits die Aussage des Erzählers Anton Lawrentjewitsch:
“Wie kommt es, dass nach meinen Beobachtungen alle diese fantastischen
Sozialisten und Kommunisten gleichzeitig solche unglaublichen Geizhälse sind,
so auf Erwerb aus, so am Eigentum hängen, und zwar dergestalt, dass je mehr
einer ein Sozialist ist, je radikaler er sich gebärdet, um so gieriger auch am
Eigentum hängt.”
Diese frühe
Erkennung eines großartigen Dichters und Romanautors zu Beginn der Bewegung
reichte nicht aus, um die Diktatur, Gewalt und Schreckensherrschaft des
Kommunismus während siebzig Jahren zu durchschauen und abzuschaffen. Erst der
innere wirtschaftliche Zusammenbruch hat diese falsch angewandte Theorie von
Karl Marx weitgehend erledigt, oder wie heute in China, umgestaltet.
Letztlich ist
die heutige Weltbevölkerung immernoch auf der Suche nach einer idealen und
gerechten Staatsform, welche die Menschen annähernd gleich behandelt und ihnen
gleiche Entwicklungen ermöglicht.
Die gierigen
und raffsüchtigen Politiker aber, haben alle Systeme überlebt und treiben auch
weiterhin ihr Unwesen, ob Sozialisten, Kommunisten, Liberale oder ohne Weltanschauung.
Gier, Geiz und Raffsucht scheint stärker als jede Revolution zu sein. Ein Glück
dass auch das Leben von Politikern endlich ist.