Dieser Tage
veröffentlichte das brasilianische Forum für öffentliche Sicherheit seinen
Jahresbericht. Was darin bekanntgegeben wird ist erschreckend. Die Gewalt und
damit die gewaltsamen Todeszahlen wachsen in einem zweistelligen Prozentsatz.
Während die Statistik im Jahr 2011 noch von 50.126 Toten ausging, zählte man im
Jahr 2016 bereits 61.619 Personen die durch die Schusswaffe oder sonstige
Gewalteingriffe starben. Dabei handelt es sich um überwiegend junge Menschen,
82 Prozent waren zwischen 12 und 29 Jahre alt, und 76 Prozent waren Farbige. Wenn
man dann die Statistik weiter untersucht, dann erfährt man, dass die
gefährlichsten Staaten im Norden Brasiliens liegen, Amapá kommt auf 7,5 Tote
per einhunderttausend Einwohner, Sergipe auf 4,1 und Pará auf 3,4. Erschreckend
ist, dass in dieser Statistik aber Rio de Janeiro mit 5,6 pro hunderttausend
Toten an zweiter Stelle steht. Wenn man weiter ins Detail geht, dann zeigt die
Statistik die gefährlichsten Städte. Diese wird angeführt von Aracajú mit 67
pro hunderttausend, Belem mit 65 und überraschenderweise Porto Alegre mit 64
Toten pro hunderttausend Einwohnern.
Damit widerlegen
die Zahlen, dass es sich um ein reines Problem des Nordens Brasiliens handelt,
wo die Armut am größten ist und die Bildungsentwicklung nicht dem Standard des
Rests des Landes entspricht.
Täglich
erfährt man in den Medien, was in Rio de Janeiro geschieht und muss daraus den
Schluss ziehen, dass diese Vorzeigestadt Brasiliens, die Millionen und
Abermillionen Touristen anzieht, sich allmählich zu einen Kriegsschauplatz
verwandelt hat. Wesentliche Teile der Stadt werden von Drogenhändlern und
Militzen kontrolliert. In diese Gegenden traut sich die Polizei nur noch mit
gepanzerten Fahrzeugen hinein, und wenn sie dort eine Aktion durchführt gibt es
fast immer Tote. Die Zahl der erschossenen Polizisten ist besonders hoch und
dies erzeugt dann wieder Gegenreaktionen. Aber was kann man von einem Staat
erwarten, der selbst von seiner Führung systematisch ausgeplündert wurde.
Besonders
überraschend sind für Außenstehende die Zahlen über Porto Alegre, darüber
müsste nochmals extra berichtet werden.
Wie kann
diese Situation aber verändert werden? Durch Erziehung und Strafe. Nur wenn man
sofort mit der Erziehung von Kindern die in das schulpflichtige Alter kommen
beginnt, und sie davon überzeugen kann, dass Ethik und Moral wichtiger und
besser fürs Leben ist und man ihnen eine positive Perspektive für ihr Leben
zeigen kann, könnte diese Situation sich langfristig ändern. Für die
Bandenanführer, Drogenbarone und Militzen kann jedoch nur eine harte,
konsequente Strafe zur Abschreckung führen. Vor allem müssen sie vom Drogengeld
und der Außenkommunikation abgetrennt werden. Besonders wichtig ist aber, dass
der Staat selbst ein Vorbild ist.
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