terça-feira, 15 de julho de 2014

Ein Tag danach



Heute  schreiben wir den 14. Juli, und die Stimmung könnte nicht unterschiedlicher sein, zwischen Deutschland und Frankreich zum Beispiel, aber auch zwischen Deutschland und Brasilien.
Im Falle der Franzosen war der Unterschied nur ein Tor, zwischen Jubel und Trauer, danach gingen sie nach Hause, die bleus, ohne Titel ohne Staatsempfang und ohne eine glorreiche Menge auf der Champs Elysee. Sie waren zwar unter die letzten acht gekommen, aber was ist das schon wenn in einem Wettbewerb nur der Erste zählt.
Im Falle der Brasilianer sollte man meinen, dass es eigentlich weit besser geendet hätte, immerhin kamen sie unter die letzten vier. Für die Deutschen war dies sowohl 2006 als auch 2010 ein Grund zum jubeln. Man denke nur an die Fanmeile in Berlin 2006. Dritter wurden unsere Jungs und das Volk war begeistert. Was ist da wohl 2014 anders? Kamen zuviele mit zu hohen Erwartungen nach Brasilien? Gut, dass Brasilien 24 Monate darüber diskutierte wer ihr Endspielgegner sein würde, das lag am Heimvorteil, an Neymar, der neuen jungen Sternschnuppe, und auch daran, dass Gott ja Brasilianer sei, und die Hermanos vom Nachbarland nur den Papst stellen würden. Aber irgendwie hatten die das alles ohne den heiligen Benedikt gemacht, er hat sich zwar in seinen kleinen Garten zurückgezogen, aber seine magischen Kräfte reichten weit und beflügelten das Spiel unserer Mannschaft, erst überrannten sie Portugal mit seinem Weltfußballer, dann gönnten sie sich gegen die Ghanesen eine Verschnaufpause, ließen ihren ehemaligen Chef Jürgen Kliensmann fast bis zur letzten Minute hoffen, taten sich dann mit Algerien schwer und schickten schließlich les bleus rechtzeitig nach Paris zurück. Dann begann eigentlich erst die WM, obwohl es ihnen die Brasis gar zu leicht machten, ein Trainingsspiel, das zeigte wie es sich auswirkt, wenn man zu sehr auf eine Spieler setzt und der dann ausfällt. Die ganze seleção war keine mehr, ein verlorener Hühnerhaufen und das Ergebnis gerade so, dass wir es garnicht mehr erwähnen wollen. Die Statistiker werden sich noch in hundert Jahren daran erinnern. Dann wurde es ernst, man wusste ja aus der Geschichte, dass noch nie eine europäische Mannschaft auf amerikanischem Boden den Titel  holte, warum sollte es dieses Mal anders ausgehen. Immerhin hatten sich die hermanos, übrigens auch in bleu, hervorragend durchgekämpft und selbst die stolzen und großartig spielenden Holländer bei den entscheidenden Elfmetern zermürbt. Nun standen sie im Maracana, wie 1950 die seleste aus Uruguay, auf in den Kampf Toreros, siegesbewußt, voll Stolz in der Brust, so warfen sie sich in die Schlacht, der erfahrene Demichelis, von den Bayern geschult, und Mascerano bei Corintians die Feuertaufe bestanden und in Barcelona geadelt, bildeten ein Mauer als ob man erst die Anden überqueren müsse, und die sind viel höher als die Alpen, dann der quirlige Ex-Weltfußballer Messi der so klein ist, dass zwischen dem Rasen und seinem Knie gerade der Ball reinpasst, deshalb ist es auch so schwer ihn davon zu trennen. Sie hatten sich vorgenommen, die Regel der Tradition zu erhalten, der Pokal musste auf dem Kontinent bleiben, da half auch Deutschlands rotieren nichts, Querpässe, Rochaden, Steilpässe, immer war ein blaues Bein dazwischen, wenn das nicht half wurde Torero gespielt, die Gegner schlugen Saltos und lagen flach, wurden bewußtlos oder bluteten in Strömen. Da war guter Rat teuer, doch der deutsche Löw(e) an der Seitenlinie erinnerte sich an die germanischen Götter, wenn schon Benedikt nicht mehr weiterhelfen konnte, ein Götzendienst war gefragt, und dieser erledigte seinen ihm gestellten Auftrag, mehr auch nicht.
Angelas rote Jacke platzte fast vor Jubelsprüngen und dem Bundesgauckler neben ihr war es recht, Dilma öffnete zwar leicht die Lippen, welche Sepp Blatter reglos zusammen presste. In seinem Sinne war wohl der Erfolg nicht, vielleicht dachte er daran wie übel sein Verband unserem Nationalhelden Franz mitgespielt hatte, oder hatte er gar Angst, dass ihn die Polizei auch zu den Eintrittskartenschiebereien befragen würde?
Nun der Jubel unserer Jungs war grenzenlos und ihre Mädels waren alle gleich dabei ( ein kluger Zug des DFBs) so wurde keiner der Spieler in diesem heißen Land in Versuchung geführt, und mit ausgewogenem Hormonhaushalt kann man eher siegen. Auch das hat lange gedauert bis man zu dieser Erkenntnis kam.
Wenn wir also heute am 14. Juli nach Paris blicken,   dann fährt Monsieur Hollande aufrecht stehend in der Staatslimousine den Boulevard entlang und wird gerade mal von 18 Prozent seiner Bürger akzeptiert. Wenn aber Angela vom Brandenburger Tor zur Siegessäule fahren würde, käme sie erst garnicht durch, denn die Menge will die Titeljungs feiern, den Mann  mit dem goldenen Handschuh, den Urberliner Boateng, Schweini aus dem bayerischen Hinterland, Müller aus dem Münchener Vorort, den Rekordschützen Klose aus Polen, das Türkenkind Özil und natürlich den Nationalgötzen mit dem goldenen linken Fuß. Unsere Angela könnte ruhig zu Fuß gehen, denn Gegner müsste sie nicht befürchten, gut 70 Prozent der Deutschen stehen gerne hinter ihr, und das nach 6 Jahren Regierungszeit. Davon träumt M. Hollande und auch Dna. Dilma, die sich gerade überwinden konnte als Gastgeberin ins Maracana zu kommen. Man erkennt die harten vier Jahre in Brasilia an ihrer Stimme, sanfter ist sie nicht geworden.
Da fragt sich immer wieder die Welt, wie machen das nur die Deutschen? Verlieren Kriege, bauen auf, überstehen die schwersten politischen und wirtschaftlichen Stürme, bauen erfolgreich die besten Autos, sind Exportweltmeister, spielen Fußball als würde es keine Gegner auf diesem Globus geben und verehren ihre Mama Angie wie eine Heilsbringerin. Ist das etwa eine ruhige Insel in einem stürmischen Umfeld, oder was machen die einfach besser?


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