terça-feira, 6 de novembro de 2012

Krieg in São Paulo


São Paulo befindet sich im Krieg. Es scheint ein Dreifrontenkrieg zu sein. Die Gangster der PCC gegen die Drogenhändler, und die Drogenhändler gegen die Polizei. Dazwischen taucht dann ab und zu auch noch eine private Miliz auf, die aus ehemaligen Polizisten oder  Rechtsschützern außer Dienst besteht. Es geht nun schon gut zwei Monate so, und jede Nacht gibt es mehr oder weniger zehn Tote. Etwa 90 Polizisten starben bereits dabei. Das sollte eigentlich die Verantwortlichen für Sicherheit aufschrecken, denn irgendwann könnte dieser Krieg unkontrollierbar  und die Zivilbevölkerung mit hineingezogen werden. Es gab auch schon mehrere Tote, aus Versehen. Aber bis dieser Tage gefiel sich der Chef der Polizei im Staat São Paulo damit, in der Presse zu verkünden, dass er keine Hilfe der Zentralregierung benötige, er  hätte sowohl zivile als auch uniformierte Polizei genug. Nur die Morde gehen weiter – Nacht für Nacht. Weshalb nun endlich der Gouverneur sich einschaltete und auch die Präsidentin. Ob aber die recht bescheidenen Maßnahmen, die Verlegung von gefährlichen Kriminellen in Sicherheitsgefängnisse im Nordosten, die Finanzkontrolle deren Konten durch die Behörden und logistische Unterstützung durch die Bundespolizei ausreicht, diese nächtlichen Verbrechen zu beenden, darf in Zweifel gestellt werden. Die Realität ist, dass die öffentliche Verwaltung und die Polizei  gewisse Teile der Stadt nicht mehr kontrolliert. Vielleicht bedarf es doch des massiven Einsatzes aller Schutzkräfte, wie in Rio de Janeiro, auch wenn es die lokalen Politiker bisher nicht wahr haben wollen. Aber weiterhin nur die Toten zählen ist keine Lösung. 

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