São Paulo befindet sich im Krieg. Es scheint ein Dreifrontenkrieg zu sein.
Die Gangster der PCC gegen die Drogenhändler, und die Drogenhändler gegen die
Polizei. Dazwischen taucht dann ab und zu auch noch eine private Miliz auf, die
aus ehemaligen Polizisten oder
Rechtsschützern außer Dienst besteht. Es geht nun schon gut zwei Monate
so, und jede Nacht gibt es mehr oder weniger zehn Tote. Etwa 90 Polizisten
starben bereits dabei. Das sollte eigentlich die Verantwortlichen für
Sicherheit aufschrecken, denn irgendwann könnte dieser Krieg unkontrollierbar und die Zivilbevölkerung mit hineingezogen
werden. Es gab auch schon mehrere Tote, aus Versehen. Aber bis dieser Tage
gefiel sich der Chef der Polizei im Staat São Paulo damit, in der Presse zu
verkünden, dass er keine Hilfe der Zentralregierung benötige, er hätte sowohl zivile als auch uniformierte
Polizei genug. Nur die Morde gehen weiter – Nacht für Nacht. Weshalb nun
endlich der Gouverneur sich einschaltete und auch die Präsidentin. Ob aber die
recht bescheidenen Maßnahmen, die Verlegung von gefährlichen Kriminellen in
Sicherheitsgefängnisse im Nordosten, die Finanzkontrolle deren Konten durch die
Behörden und logistische Unterstützung durch die Bundespolizei ausreicht, diese
nächtlichen Verbrechen zu beenden, darf in Zweifel gestellt werden. Die
Realität ist, dass die öffentliche Verwaltung und die Polizei gewisse Teile der Stadt nicht mehr
kontrolliert. Vielleicht bedarf es doch des massiven Einsatzes aller Schutzkräfte,
wie in Rio de Janeiro, auch wenn es die lokalen Politiker bisher nicht wahr haben
wollen. Aber weiterhin nur die Toten zählen ist keine Lösung.
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