Das ist ein altes deutsches Sprichwort,
welches dieser Tage in Brasilien eine interessante Bedeutung bekommt. Die
Polizei, die Staatsanwaltschaft und die Richter haben schon vor Monaten einige
Personen gefangen genommen und solange verhört, bis sie schließlich ihr Wissen
um die weitverzweigte Korruption und Geldwäsche innerhalb des größten
brasilianischen Unternehmens Petrobras offenbarten. Dafür wurden sie belohnt, und mit einer recht
beschränkten Strafe belegt, die sie wenn überhaupt, nur für kurze Zeit ins
Gefängnis führt. Mit diesen Aussagen dokumentiert, schlug nun die Polizei am
letzten Wochenende zu. Eine ganze Menge führender Manager von großen
Konstruktionsfirmen wurden festgenommen und in Sammelzellen eingesperrt. Dort
werden sie einer nach dem anderen verhört und dann sicher irgendwie angeklagt
werden. Der Vorgang ist insofern etwas besonderes, als dass die Justiz über das
Verhältnis zwischen Staatsaufträgen und Lieferanten durchaus Bescheid wusste,
aber bisher weitgehend den Kopf in den Sand gesteckt hat. Irgendwie gehörte der
Geldfluss via caixa 2 zum Geschäftsgebaren bei Staatsaufträgen. Nicht umsonst
haben diese führenden Baufirmen allein für den ersten Wahlgang 180 Millionen
Real an die verschiedenen Parteien gespendet. Wenn sie keinen Nutzen daraus
ziehen würden, wäre dieses Geld nie geflossen. Alle acht Baufirmen sollen
Verträge mit dem Staat in Höhe von 59 Milliarden Real besitzen. Man kann sich
leicht ausrechnen, dass davon eine Menge Geld in dunkle Kanäle geflossen ist.
Geht man dabei aber logisch vor, so fehlen noch polizeiliche und
gerichtliche Aktionen gegen die Empfänger des Geldes. Das sollen im
wesentlichen Parteien und auch Politiker direkt gewesen sein. Es macht keinen
Sinn, die Bezahlenden zu fangen und die Erhaltenden laufen zu lassen. In einem
korrekten Staat würde dann das Sprichwort greifen: mit gefangen, mit gehangen.
Wir alle sind gespannt ob sich in dieser Richtung etwas tun wird.
Nenhum comentário:
Postar um comentário