Korruption ist wie ein Krebsgeschwür in einem sonst gesunden Körper. Man
kann damit leben, solange es sich nicht zu sehr verbreitet und den ganzen
Körper befällt. Mit der Korruption ist es ebenso, sie ist zwar schädlich, nimmt
der gesunden Volkswirtschaft einen wichtigen Teil weg, aber man kann damit
leben solange sie nicht überhand nimmt.
Bei einer kürzlichen Umfrage in Brasilien, kam man zu dem Ergebnis, dass
81,5 Prozent der Brasilianer bereits ein oder mehrmals das berühmte „ jeitinho“
angewandt haben, und überzeugt sind, dass man damit auch Gesetze umgehen kann.
Sie glauben weiterhin, dass dies nichts strafwürdiges sei. Ein Ergebnis, das zu
bedenken gibt.
Der bekannte Philosoph, Roberto Mangabeira-Unger, erwähnte in einem
Interview beim Sender Globo News, dass Brasilien unter den BRICS-Staaten
derjenige mit der geringsten Korruption wäre. Wenn dem wirklich so ist, und der
überwiegende Teil der Brasilianer dies nicht für ehrenrührig hält, dann darf
man sich auch nicht wundern, wenn der Staat zum Selbstbedienungsladen
derjenigen wird, die zur Staatskasse Zugang haben. Dann ist es nur natürlich,
dass Staatsbetriebe wie Petrobras, Bundespost oder Banco do Brasil, dazu
benützt werden, die Politiker zu bereichern und Parteikassen zu füllen.
Dass Korruption und an den Gesetzen vorbei zu wirtschaften, aber
letztendlich den gesamten Staat und damit das Volk, beziehungsweise jeden
Einzelnen schädigt, das ist im Bewusstsein Brasiliens leider sehr
unterentwickelt. Es ist ein schwacher Trost, dass angeblich die Korruption in
China, Russland, Indien und Südafrika noch schlimmer sein soll, wem es derzeit
von allen BRICS-Staaten am schlechtesten geht, ist zweifellos Brasilien, und
daran hat die Korruption einen wesentlichen Anteil.
Nenhum comentário:
Postar um comentário