quinta-feira, 13 de novembro de 2014

Vom jeitinho zur Korruption



Korruption ist wie ein Krebsgeschwür in einem sonst gesunden Körper. Man kann damit leben, solange es sich nicht zu sehr verbreitet und den ganzen Körper befällt. Mit der Korruption ist es ebenso, sie ist zwar schädlich, nimmt der gesunden Volkswirtschaft einen wichtigen Teil weg, aber man kann damit leben solange sie nicht überhand nimmt.
Bei einer kürzlichen Umfrage in Brasilien, kam man zu dem Ergebnis, dass 81,5 Prozent der Brasilianer bereits ein oder mehrmals das berühmte „ jeitinho“ angewandt haben, und überzeugt sind, dass man damit auch Gesetze umgehen kann. Sie glauben weiterhin, dass dies nichts strafwürdiges sei. Ein Ergebnis, das zu bedenken gibt.
Der bekannte Philosoph, Roberto Mangabeira-Unger, erwähnte in einem Interview beim Sender Globo News, dass Brasilien unter den BRICS-Staaten derjenige mit der geringsten Korruption wäre. Wenn dem wirklich so ist, und der überwiegende Teil der Brasilianer dies nicht für ehrenrührig hält, dann darf man sich auch nicht wundern, wenn der Staat zum Selbstbedienungsladen derjenigen wird, die zur Staatskasse Zugang haben. Dann ist es nur natürlich, dass Staatsbetriebe wie Petrobras, Bundespost oder Banco do Brasil, dazu benützt werden, die Politiker zu bereichern und Parteikassen zu füllen.
Dass Korruption und an den Gesetzen vorbei zu wirtschaften, aber letztendlich den gesamten Staat und damit das Volk, beziehungsweise jeden Einzelnen schädigt, das ist im Bewusstsein Brasiliens leider sehr unterentwickelt. Es ist ein schwacher Trost, dass angeblich die Korruption in China, Russland, Indien und Südafrika noch schlimmer sein soll, wem es derzeit von allen BRICS-Staaten am schlechtesten geht, ist zweifellos Brasilien, und daran hat die Korruption einen wesentlichen Anteil.

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