Gerade von einer 3-wöchigen Deutschlandreise zurück, möchte ich die
Eindrücke, die ein nunmehr „ Auslandsdeutscher“ mitnahm, in einer kurzen Form
wiedergeben:
Auch im Herbst 2015 ist Deutschland noch ein interessantes, reizvolles und
beeindruckendes Land. Es geht der Mehrheit der Bürger gut, eine politische oder
gesellschaftliche Veränderung wird nicht angestrebt, die große Mehrheit lebt
sorgenfrei und ist zufrieden. So sollte
es für immer bleiben! Doch gerade dies ist in der heutigen so vernetzten und
verzahnten Welt nicht möglich. Man hat in Mitteleuropa lange geglaubt, dass man mit der Europäischen Union die
perfekte Konstruktion für Demokratie, Wohlstand und ein glückliches Leben
gefunden hätte, aber die Realität sieht
anders aus. Erst musste man den finanziell schwachen und schlecht
administrierten Ländern Südeuropas helfen, dann schwappten die Ausläufer des
Syrienkrieges und der afrikanischen Stammesfehden auf Europa über. Es setzte sich eine Völkerwanderung in Gang, wie man sie seit dem Ende des Zweiten
Weltkriegs nicht mehr erlebt hat. Sie trifft Europa unvorbereitet, wenn auch
nicht unerwartet. Das westliche Militärbündnis schaute fünf Jahre lang zu wie
in Syrien ein Mehrfronten Krieg entstand,
der immer mehr Menschen die Heimat nahm. Solange diese sich in den
Nachbarländern Türkei , dem Libanon und Jordanien niederließen, berührte dies
Europa nicht. Doch diese Auffanglager sind allmählich überfüllt. Man öffnete
die Grenzen und lässt Hunderttausende gen Europa wandern. Sie werden
weitergereicht bis sie dort ankommen wo sich vermeintlich auch ihr Traum von
sicherem Leben, Wohlstand und Gerechtigkeit erfüllen könnte. Nur diese Länder
waren und sind darauf nicht vorbereitet und stehen nun dem Flüchtlingsstrom
recht hilflos gegenüber. In Bayern findet man keine Auffanglager mehr, hat kein
Personal zur Registrierung der Ankommenden und Mama Merkel verkündet: wir schaffen
es.
Die Bevölkerung ist gespalten, viele Menschen wollen helfen, andere sind
besorgt wegen der großen Zahl oder der Ungewissheit was daraus wird, andere
stehen den Asylanten feindlich gegenüber
und sehen nur Probleme und Schwierigkeiten. Es häufen sich Demonstrationen,
fremdenfeindliche Kundgebungen oder gar Angriffe wie auf die zukünftige
Oberbürgermeisterin von Köln und ihre Mitarbeiter.
Deutschland steht vor einer Herausforderung
wie man sie lange nicht mehr erlebt hat. Das alles wegen einem fremden
Krieg den man weit weg glaubte und den man mittelbar noch mit Waffen
unterstützt hat, denn man darf nicht vergessen: Deutschland exportiert große Mengen
nach Saudi Arabien, die dann von dort wohl an den Islamischen Staat nach Syrien
weitergereicht werden. Man sieht der Kreis schließt sich.
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