Am 17. Februar 1816 wurde Francisco Adolfo Varnhagen im Wohnhaus seines
Vaters Friedrich Wilhelm Varnhagen, in der ersten Eisenfabrik Brasiliens in São
João de Ipanema geboren. Der Vater war Direktor dieser Fabrik bei Sorocaba.
Zwar ging der junge Francisco Adolfo im Jahr 1823 nach Portugal, dem Geburtsland
seiner Mutter, zurück, aber seine Verbundenheit zu Brasilien blieb bestehen.
Nach der Schul- und Studien Ausbildung kehrte er in sein Geburtsland zurück und
kämpfte darum brasilianischer Staatsangehöriger zu werden, was damals noch
nicht automatisch geschah.
Er trat in den diplomatischen Dienst ein und war brasilianischer Gesandter
in nahezu allen südamerikanischen Ländern. Zum Schluss seiner Karriere war er
Botschafter in Wien, wo er 1878 verstarb.
Varnhagen beschäftigte sich jedoch auch als Sekretär des ältesten
brasilianischen Instituts, des Instituto Histórico e Geográfico, mit der brasilianischen Geschichte. In
den Jahren 1850-1854 schrieb er die „
Historia Geral do Brasil“. Mit dieser Arbeit wird er bis heute als der
Vater der brasilianischen Geschichtsschreibung angesehen. Aufgrund der beiden
Tätigkeiten, der diplomatischen und besonders der des Historikers wurde er von
Dom Pedro II zunächst als Baron und später als Visconde de Porto Seguro
geadelt.
Zu seinem 200. Geburtstag
veranstalteten die Instituto Histórico e Geográfica von Sorocaba und São
Paulo sowie das Colégio Visconde de Porto Seguro und das Martius-Staden
Institut ein dreitägiges Symposium. Dabei wurde vor seinem Geburtshaus in der
ehemaligen Eisenfabrik eine Büste aufgestellt. In einem Festakt wurden seine
sterblichen Überreste, die vor Jahren von Chile nach Sorocaba überführt wurden,
vor dem historischen Kloster São Bento in Sorocaba in einem Gedenkmonument neu zur letzten Ruhe getragen.
In einem weiteren Festakt wurden in Sorocaba und im Cólegio Visconde de
Porto Seguro in São Paulo an führende Persönlichkeiten des kulturellen und
sozialen Lebens der vom Gouverneur autorisierte
Orden „ Visconde de Porto Seguro“ vergeben.
Als Historiker hat Varnhagen bis heute eine große Bedeutung, da er viele
nachfolgende Geschichtsforscher dazu angeregt hat sich sowohl mit seinem Werk
als auch mit der Geschichte des Landes weiter zu befassen. Eine Weitsichtigkeit
ist besonders bemerkenswert, 1877 trat er eine beschwerliche Reise in das
innere des Landes an und kam mit der Erkenntnis zurück, dass die Hauptstadt des
Landes in das geografische Zentrum verlegt werden solle. Was dann auch 83 Jahre
später geschah.
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