Die letzten 3 Wochen habe ich
verschiedene Städte Europas bereist. Teilweise
um Verwandte und Freunde zu besuchen, oder aber um für mein Institut
Kontakte zu erneuern oder neue zu knüpfen. Dabei kam man unwillkürlich auf die
derzeit stattfindende Veränderung Europas zu sprechen. Europa, das nach dem
Willen seiner Gründerväter ein Europa der Vaterländer sein sollte, hat
inzwischen einen Weg eingeschlagen, der von einem großen Teil der Bevölkerung
nicht mehr mitgetragen wird. Statt die Individualität der Vaterländer weiterhin
anzuerkennen und zu pflegen, wurden zentrale Administrationen eingerichtet, die
mehr und mehr über das Leben der Bürger entscheiden. Diese Administration wurde
nie gewählt und ist nur wenigen gegenüber verantwortlich. Man hat eine
Einheitswährung eingeführt und eine Europäische Zentralbank mit weitgehend
unabhängiger Macht ausgestattet, die so tut, als wären alle Staaten in einer
ähnlichen wirtschaftlichen Situation.
Dieser zentralistische europäische
Apparat ist aber den Bürgern fremd geworden und trägt den unterschiedlichen
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen der Mitgliedsländer wenig
Rechnung. Es entstehen dadurch neue Vorurteile, die man eigentlich abbauen
wollte. Europa ist so heterogen wie beispielsweise Brasilien. Man kann Piauí
oder Maranhão nicht mit Rio Grande do Sul oder Santa Catarina vergleichen, já
es geht noch weiter, man kann nicht einmal Rio de Janeiro mit São Paulo
vergleichen. Das scheinen zwei unterschiedliche Welten zu sein. Ebenso sieht es
in der alten Welt aus. Was hat die Bundesrepublik Deutschlands mit
Griechenland, Portugal oder Bulgarien gemein? So gut wie nichts.
Wirtschaftsleistung, soziale Struktur und selbst die Kultur könnte
unterschiedlicher nicht sein.
Diese so schwer miteinander zu
vereinbarenden Gesellschaftsstrukturen wurden über Jahrzehnte mit Verordnungen
dazu verurteilt gleicher zu werden. Trotz dem Druck, der besonders von dem
deutschen Finanzminister ausgeht, wurde wenig erreicht, außer, dass die besser
situierten Länder für die ärmeren unverantwortliche Kredit geben, die nie
zurückbezahlt werden können.
Dazu kommt die recht
unkontrollierte muslimische Einwanderung, die Europa nicht nur vor neue
Herausforderungen stellt, sondern es auch in seinem demokratisch,
freiheitlichen Leben bedroht.
Europa hat sich in den 40 Jahren
seit ich es verlassen habe sehr verändert, ob zum Besseren, das wird erst die
Zukunft sagen. Auf jeden Fall steht es vor einer der größten Herausforderungen
seiner Geschichte.
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