Das neue Jahr hat kaum begonnen, und schon habe ich es amtlich: ich bin ein
„ Idoso „, kurz auf Deutsch ausgedrückt ein Alter. Dies hängt damit zusammen,
dass es in São Paulo immer weniger Parkplätze gibt und man deshalb schon lange
besondere Plätze für Behinderte, aber auch für Menschen über sechzig
reserviert. Nur um diese rechtmäßig zu benutzen, muss man sich vom Verkehrsamt
einen Ausweis erstellen lassen, den man dann beim Parken sichtbar auslegt.
Darauf steht dann in großen Buchstaben – Idoso -. Also gehöre ich nun auch
dazu. Beim Parken mag das noch angenehm sein, aber wenn man immer wieder diesen
plastifizierten Ausweis anschaut, und der einen höhnisch anlacht, als würde er
sagen: na Du Alter, dann ist dies nicht unbedingt lustig. Man wird dann
höchstens dadurch kompensiert, dass man mit dieser Altersgruppe in Brasilien
eine ganze Menge Vorteile hat, von den ermäßigten Eintrittspreisen in
Konzerten, Theater und Kino, bis zu freier Busbenützung. Was mir aber selbst am
meisten gelegen kommt, an den Flughäfen Brasiliens muss man sich nicht mehr in
die langen Warteschlangen einreihen, weil es dort auch eine Sonderbehandlung
für die Älteren gibt. Sowohl beim Einchecken, als auch bei der Gepäck und
Passkontrolle.
Als ich dieser Tage in Deutschland bei einem Museumsbesuch vorsichtig nach
einem billigeren Eintrittspreis nachfragte, schaute mich die Kassiererin
verständnislos an. So etwas kenne man nicht und schaute vielsagend auf die
lange Warteschlange – fast nur „ Idosos „. Wo käme auch Deutschland hin, wenn
es seinen Älteren außer der Rentenzahlung auch noch sonst Vergünstigen einräumen
müsste, das wäre bei der Menge von über sechzigjährigen sicher nicht mehr
bezahlbar. Irgendwann kommt Brasilien da auch mal hin.
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