So schnell kann ein Leben enden. Gestern Abend haben wir im Jornal Nacional
den ehemaligen Gouverneur von Pernambuco und bisherigen
Präsidentschaftskandidaten Eduardo Campos noch jugendlich frisch, selbstbewusst
und mit strahlenden Augen beim Interview erlebt. Danach dachte so mancher
Zuschauer, das könnte einmal ein Präsident werden, nicht dieses Mal aber
vielleicht in vier Jahren. Doch nun ist alles vorbei, ein Hoffnungsträger für
die Zukunft stürzte bei der Anreise zum Wahlkampf in Santos ab und mit ihm
sechs Begleiter. Das ist tragisch und unerwartet. Es erinnert mich an das geflügelte
Wort des römischen Dichters Plautus: „Wen die Götter lieben, stirbt jung“.
In der derzeitigen brasilianischen politischen Landschaft war Eduardo
Campos ein Hoffnungsträger für die Zukunft, denn Brasilien ist derzeit
politisch sehr gespalten. Nach bald 12 Jahren PT-Regierung ist ein
beträchtlicher Teil der Bevölkerung, der
einmal damit einverstanden war, dass ein Präsident aus dem Volk kommen
sollte, sehr ernüchtert, denn außer Almosen für die Zukurzgekommenen gab es
wenig wirklicher Erneuerung. Verbesserungen noch viel weniger, denn der Erfolg
der acht Jahre Lula, basierte auf einer florierenden Weltwirtschaft, auf der
Brasilien mitschwamm weil es ja Rohstoff und Agrarversorger vieler Länder ist.
Als die Weltwirtschaft erst ihre Krise nahm und dann stagnierte, war aber eine
innovative Regierung gefragt, welche die lange aufgeschobenen Probleme des Land
anpacken sollte. Das ist in 4 Jahren Regierung Dilma nicht geschehen, deshalb
hat sie sehr viel an Glanz verloren.
Man hatte nun erwartet, dass die oppositionellen Gegenkandidaten Aecio
Neves und Eduardo Campos so viele
Stimmen erringen könnten, dass es zu einem zweiten Wahlgang kommen würde, der dann
relativ offen wäre, wenn sich die beiden Kandidaten einigen würden. Das ist nun
vorbei. Es ist nicht gewagt zu sagen, dass der Stern Eduardo Campos in den
nächsten Wochen von allen drei Kandidaten, aufgrund seiner persönlichen
Ausstrahlung , am stärksten aufgegangen wäre, aber das Schicksal, oder besser
die Götter haben es anders gewollt.
Man kann nun spekulieren wie es weitergehen soll, obwohl dies am Todestag
sicher zu verfrüht ist, aber die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, wer
aus dem tragischen Ende des Ex-Gouverneurs am ehesten Kapital schlagen kann,
vielleicht leuchtet dann der Stern Marina Silvas wieder auf, die Götter werden
es wissen.
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