quinta-feira, 14 de agosto de 2014

Wen die Götter lieben



                                                       

So schnell kann ein Leben enden. Gestern Abend haben wir im Jornal Nacional den ehemaligen Gouverneur von Pernambuco und bisherigen Präsidentschaftskandidaten Eduardo Campos noch jugendlich frisch, selbstbewusst und mit strahlenden Augen beim Interview erlebt. Danach dachte so mancher Zuschauer, das könnte einmal ein Präsident werden, nicht dieses Mal aber vielleicht in vier Jahren. Doch nun ist alles vorbei, ein Hoffnungsträger für die Zukunft stürzte bei der Anreise zum Wahlkampf in Santos ab und mit ihm sechs Begleiter. Das ist tragisch und unerwartet. Es erinnert mich an das geflügelte Wort des römischen Dichters Plautus: „Wen die Götter lieben, stirbt jung“.
In der derzeitigen brasilianischen politischen Landschaft war Eduardo Campos ein Hoffnungsträger für die Zukunft, denn Brasilien ist derzeit politisch sehr gespalten. Nach bald 12 Jahren PT-Regierung ist ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung, der  einmal damit einverstanden war, dass ein Präsident aus dem Volk kommen sollte, sehr ernüchtert, denn außer Almosen für die Zukurzgekommenen gab es wenig wirklicher Erneuerung. Verbesserungen noch viel weniger, denn der Erfolg der acht Jahre Lula, basierte auf einer florierenden Weltwirtschaft, auf der Brasilien mitschwamm weil es ja Rohstoff und Agrarversorger vieler Länder ist. Als die Weltwirtschaft erst ihre Krise nahm und dann stagnierte, war aber eine innovative Regierung gefragt, welche die lange aufgeschobenen Probleme des Land anpacken sollte. Das ist in 4 Jahren Regierung Dilma nicht geschehen, deshalb hat sie sehr viel an Glanz verloren.
Man hatte nun erwartet, dass die oppositionellen Gegenkandidaten Aecio Neves und Eduardo Campos  so viele Stimmen erringen könnten, dass es zu einem zweiten Wahlgang kommen würde, der dann relativ offen wäre, wenn sich die beiden Kandidaten einigen würden. Das ist nun vorbei. Es ist nicht gewagt zu sagen, dass der Stern Eduardo Campos in den nächsten Wochen von allen drei Kandidaten, aufgrund seiner persönlichen Ausstrahlung , am stärksten aufgegangen wäre, aber das Schicksal, oder besser die Götter haben es anders gewollt.
Man kann nun spekulieren wie es weitergehen soll, obwohl dies am Todestag sicher zu verfrüht ist, aber die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, wer aus dem tragischen Ende des Ex-Gouverneurs am ehesten Kapital schlagen kann, vielleicht leuchtet dann der Stern Marina Silvas wieder auf, die Götter werden es wissen.

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