Das Treffen der Vertreter der 5 BRICS-Länder in Fortaleza ist vorbei. So
ungleiche Partner wie China, Indien und Russland auf der einen Seite versuchen
mit Brasilien und Südafrika auf der anderen Seite einen gemeinschaftlichen
Zukunftsblock aufzubauen, um gegen die Macht der USA und der Europäischen Union
ein Gegengewicht zu bilden.
Doch schon bei den ersten Schritten einer gemeinsamen Aktion gab es die
üblichen Machtspiele: man einigte sich darauf eine BRICS-Bank zu gründen, die
ein Gegenstück zur Weltbank und zum IMF, dem internationalen Währungsfond, sein
soll. Die Idee ist sicher gut, aber jeder der Partner wollte gerne die
Kontrolle darüber haben. China als weit Mächtigster bekam den Sitz der Bank, in Schanghai, dafür
wollte Brasilien als zweiter in der Rangfolge des Bruttosozialprodukts, den
ersten Geschäftsführer stellen, dies aber scheiterte daran, dass Indien
argumentierte die Idee stamme von ihnen und prompt stimmte die Mehrheit dafür.
Brasilien bleibt der ehrenvolle, aber nichts bewirkende Aufsichtsratsvorsitz.
Wieder mal ein Schwächezeichen der brasilianischen Diplomatie.
Dafür setzt sich die brasilianische Präsidentin um so mehr für ihre
angeschlagene Nachbarin Christina Kirchner aus Argentinien ein. Ihre Regierung
steht in New York vor Gericht, weil ein Teil der Gläubiger, denen 2001 die
Kredite storniert wurden, sich nicht mit einer Teilquote der Rückzahlung
zufrieden geben will. Dna. Dilma nannte diese nun Finanzgeier. Man muss sich das einmal vorstellen: ich gehe
zu meiner Bank und bitte um einen Kredit, nach einer gewissen Zeit kann ich die
Rückzahlungen nicht mehr leisten, und biete der Bank an, sie solle mit der
Rückzahlung von 25 Prozent der Kreditsumme zufrieden sein, ist sie das nicht,
darf ich sie also ab jetzt einen Finanzgeier nennen. Meinen Sie dass ich damit
Erfolg haben werde?
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