Ein Großteil der westlichen Welt ist geschockt ob der Terroristenattentate vom letzten
Freitag in Paris. Der französische Präsident hat dem Islamischen Staat den
Krieg erklärt und sofort ein Geschwader von Bombern in den östlichen Teil
Syriens geschickt um die Anführer dieses
brutalen und unmenschlichen Netzwerks zu eliminieren. Das wird ihm kaum
gelingen, genauso wenig wie es der USA und Russland gelang in verschiedenen
Zeiten den Taliban in Afghanistan auszumerzen oder den Irak wirklich zu
befrieden. Es ist wie wenn man einen Ameisenhaufen oder ein Bienennest
zerstört, die Insassen sind so schnell und beweglich, sie strömen oder fliegen
in alle Richtungen, versammeln sich rasch wieder und bauen ihren Stützpunkt von
Neuem wieder auf. Ich will keine strategischen Planspiele erstellen, dazu gibt
es Experten, aber es wird schwer werden den Terrorismus zu beenden ohne Syrien
und den Irak zu befrieden.
139 Tote an einem Tag, das bewirkte einen Aufschrei, die Nachrichtenkanäle
waren voll davon und die Fachleute haben nun wieder Wochen lang ein Thema um
darüber zu reden und zu diskutieren. Worüber aber kaum jemand redet und
diskutiert ist, dass in Brasilien täglich mehr Menschen durch Gewalt umkommen.
Die Veja brachte kürzlich einen Vergleich, in Brasilien sind es 154 ermordete
Personen täglich. Selbst im ständigen Kampf zwischen Israel und Palästina sind
es täglich nur 66 Tote. Das heißt, in Brasilien findet ein stiller Krieg statt,
der niemand aufregt und kaum eine Schlagzeile wert ist. Damit ist Brasilien das
gewalttätigste Land der Erde. Selbst China und Indien mit einer viel größeren
Bevölkerung erreichen nicht die Schreckensstatistik Brasiliens. Dazu kommen
noch 43.000 Verkehrstote oder nochmals 118 pro Tag. Dies bedeutet in dem als
friedlich bekannten Land, wo es nie Kriege gab und seit der Demokratisierung
vor dreißig Jahren keinen nationalen Aufstand oder sonst eine Revolution, gibt es mehr Menschen
die durch Gewalt umkommen als in jedem anderen Land der Erde.
Das sind Tote die keine Präsidentin bedauert und die kaum Schlagzeilen in
den Medien verursachen und nur von den engsten Freunden und Verwandten beweint werden,
aber Menschen die noch leben könnten, wenn man ihnen mehr Respekt und Achtung
zukommen ließe.
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