Wir leben im Jahr 2015, im 21. Jahrhundert. Das heißt, nach der
christlichen Kalenderrechnung sind über 2000 Jahre vergangen, in welcher die
Menschheit Zeit und Gelegenheit hatte sich zu entwickeln. Wenn wir eine
Menschengeneration mit 25 Jahren veranschlagen, dann sind inzwischen 80
Generationen geboren worden. Da jede Generation von der anderen lernen soll, müssten
die Menschen heut zu Tage 80 Mal besser gebildet, geschult und intelligenter
sein als zu Beginn der Zeitrechnung.
Schauen wir uns unsere heutige Welt an, dann finden wir einige große Staaten,
die in irgendeiner Form den Rest beherrschen oder zumindest beeinflussen
wollen. Das ist nicht weiter schlimm, denn der Stärkere hat immer mehr Macht
als der Schwächere, der Größere als der Kleinere. Doch so einfach ist die Welt
heute nicht mehr gestrickt. Nachdem im Laufe der Jahrtausende immer wieder
Kriege entstanden, diese immer grausamer wurden, sich ausweiteten und immer
mehr Regionen mit einbezogen wurden, kam es schließlich im 20. Jahrhundert zu
zwei totalen Konflikten in welche nahezu die gesamte Welt verwickelt wurde.
Eine wirkliche Lösung haben beide nicht gebracht. Sie haben aber zumindest
aufgezeigt, dass eine weitere Ausweitung und Expansion der Kriege nicht mehr
möglich sein wird, ohne den gesamten Globus zu zertrümmern. Also ging man wieder
zurück zu den kleineren, regionalen Kriegen. Ganz aufhören wollte man nicht,
denn das war mittlerweile wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll, die
Waffenindustrien hatten sich zu einem Wirtschaftsfaktor entwickelt ohne den
einige wichtige Länder gar nicht mehr
leben konnten. Also werden aus rein wirtschaftlichen Gründen immer wieder
Kriege angezettelt.
Aber was ist mit dem Menschen, der achtzig Mal intelligenter und besser
ausgebildeter als seine Vorfahren sein sollte? Müsste er nicht gelernt haben,
dass Kriege am Ende kein gutes Ergebnis bringen? Doch es gibt einige Aspekte
die diese Entwicklung der Menschheit in
die falsche Richtung gelenkt haben, dazu gehört die Verfeinerung der Macht, sie
ging immer parallel zu der Entwicklung der Menschenrechte, ebenso gehört die
wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung dazu, Kriege sind ein Geschäft, zunächst bei der
Ausrüstung der Armeen, dann bei der Versorgung und schließlich beim
Wiederaufbau der Zerstörung. Als drittes Element kommt dann noch die Freundschaft
hinzu, an sich eine positive menschliche Haltung. Eine Freundschaft pflegt man
durch Geschenke und Gefälligkeiten, auch durch Unterstützung. Je größer diese
werden, desto abhängiger wird der Freund, man hat ihn in der Hand oder er zahlt
die Dienste zurück. Am Ende steht die Korruption in ihrer weitverzweigten,
verfeinerten Form wie wir sie heute in großen Teilen der Welt kennen.
Wenn man resümiert, so kann man nicht umhin zu zugeben, dass die Welt sich
in 2000 Jahren weiterentwickelt, ja verfeinert hat, nur die Zwecke und
Absichten sind dieselben geblieben: Macht, Reichtum und Abhängigkeit.
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