Das war der Aufruf des Baron de Coubertin als er 1896 die
ersten Olympischen Spiele der Neuzeit in Athen eröffnete. Das soll auch der
Aufruf des amtierenden brasilianischen Präsidenten sein, wenn er am 5. August
die XXXI. Sommerspiele in Rio de Janeiro eröffnen wird. Allerdings ist man
inzwischen vorsichtig geworden von Spielen zu reden, denn gespielt wird
angesichts der Wichtigkeit des Sports immer weniger, es geht auch nicht mehr nur
um Ehre, sondern viel mehr um Geld, um viel Geld. Ein Olympiasieg kann
Millionen bedeuten und ein gesichertes Leben, bis ans Ende. Ein Olympiasieg
kann auch Glamour und Einzug in die weltweite High-Society bedeuten. Dafür tun
die Athleten eigentlich alles Erlaubte und leider auch immer öfters
Unerlaubtes. Weshalb die Anti-Doping
Agentur Wada zu einer immer wichtigeren Institution der Spiele und den Sports
im allgemeinen wurde.
Ein Wermutstropfen fällt auf
RIO 2016, ähnlich wie 1980 in Moskau, als die USA und verschiedene
europäische Nationen wegen des Einmarsches der UdSSR in Afghanistan nicht
teilnahmen. Als Retourkutsche zeigte sich die Sowjetunion beleidigt und
boykottierte die nächste Veranstaltung in Los Angeles. Dieses mal hat es
bereits im Vorfeld Streitereien um die russische Teilnahme gegeben. Eine
russische Läuferin, die selbst schon wegen Doping gesperrt war, gab internas
des staatlichen russischen Dopingsystems bekannt, worauf viele internationale
Sportverbände die Athleten dieses Landes aussperrten. So wird es in der
Leichtathletik, beim Schwimmen, Rudern, Segeln und Modernen Fünfkampf keine
Teilnehmer aus dem größten Land der Erde geben. Die russische “whistleblowerin”
wurde eigenartigerweise vom Dachverband IOC auch nicht zugelassen, nach dem
Motto:” Man akzeptiert zwar den Verrat, aber nicht die Verräterin”.
Doch es lasten noch zwei weitere Unsicherheitsfaktoren auf
den Spielen in Rio de Janeiro, der eine ist typisch brasilianisch; Termine
einhalten ist nicht die Stärke, weder der Planer, noch der Erbauer, noch der
Arbeiter. Seit einigen Tagen zogen einige Delegationen in das olympische Dorf
ein und schnell wieder aus, denn es tropfte, Kabel hingen frei im Raum, die
Wasserspülung funktionierte nicht. Ein Brasilianer ist dies gewöhnt, wenn er
ein neues Apartment bezieht, andere Nationen weniger. Die Nachricht ging
schnell um die Erde, “ die Brasilianer können es nicht”. Doch bis zur Eröffnung
könnte dies ja behoben sein.
Ein viel schlimmerer Unsicherheitsfaktor ist die Sicherheit
selbst. Das hat mit Rio de Janeiro wenig zu tun, obwohl die Kriminalität auch
an jeder Ecke lauert, aber die große Angst geht von dem internationalen Terrorismus aus,
der derzeit die halbe Welt heimsucht. Rio de Janeiro wird bewacht werden wie
ein Land im Ausnahmezustand. Man kann nur hoffen, dass es den Einsatzkräften
gelingt Anschläge zu verhindern, damit Rio nicht mit dem Makel von München 1972
und Atlanta 1996 leben muss.
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