Wir befinden uns derzeit in der
heißen Phase der Präsidentenwahl, da wird niemand geschont und wird keine noch
so verrückte Idee ausgelassen. In São Paulo hat die derzeitige Präsidentin Dilma
Roussef ohnehin wenig Anhänger, es ist eine Domäne der Oppositionspartei PSDB.
Das Eigenartige, und bisher immer noch nicht voll erklärte, war die Wahl des
jungen PT-Kandidaten Fernando Haddad zum Präfekten. Nun er hat sich bemüht die
in ihn gesetzte Hoffnung zu erfüllen und den Staat São Paulo endlich für die
Arbeiterpartei weiter zu öffnen. Das ist ihm bisher nicht gelungen. Böse Zungen
sagen, dass er der beste Wahlhelfer sowohl für den Gouverneur Geraldo Alckmin
als auch für Aecio Neves war und ist.
Doch derzeit versucht er
krampfhaft eine Projekt zu verwirklichen, das den Paulistaner freundlicher stimmen
soll: 400 Kilometer Fahrradwege in 4 Jahren. Tatsächlich ist dies einfach zu
realisieren. Man pinselt einen Abschnitt der Verkehrsstraßen mit roter Farbe
an, die wohl aus den vergangenen Wahlkämpfen noch übrig blieb, setzt
quebra-molas zur Begrenzung ein, und fertig ist der Radfahrerweg.
Ob dieser aber in Stadtteilen
entsteht wo er gebraucht wird, danach wurde nicht gefragt. Das Ergebnis ist,
dass es Avenidas gibt, die bereits durch Omnibusspuren eingeschränkt wurden, nun durch die
Fahrradspuren noch weiter verengt werden. Darauf fahren dann aber in erster
Linie rücksichtslose Motorradfahrer, oder in ruhigeren Stadtteilen wird der
rote Streifen gern von Joggern benutzt. Wehe ein Radfahrer taucht auf, dann
kommt es rasch zu einer Kollision mit keinem guten Ausgang.
Die Autofahrer aber,die mit Ihren
Gebühren und Steuerabgaben die Finanzen der Stadt verstärken, werden immer mehr
zusammengedrängt, ohne dass gleichzeitig eine Alternative geschaffen wird.
Deshalb sind diese Fahrradwege von vorne herein ein Blödsinn, der keine Zukunft
haben wird.
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