Nun ist die Schlacht geschlagen, aber noch nicht gewonnen. Wir müssen, ob
wir wollen oder nicht, nochmals 2 Wochen Wahlkampf über uns ergehen lassen.
Dabei hatte es noch vor kurzer Zeit ganz anders ausgesehen, zunächst schien es
als ob Präsidentin Dilma klar gewinnen würde, vielleicht schon im ersten
Wahlgang, dann arbeitete sich Aecio Neves langsam hoch, und ein zweiter
Wahlgang wurde wahrscheinlicher. Aber Katastrophen und unvorhersehbare
Ereignisse können alles über den Haufen werfen. So geschah es nach dem Flugzeugabsturz
von Eduardo Campos. Der Stern Marina Silvas ging auf, und zwei Wochen vor dem
ersten Wahlgang hatte sie sogar kleine Vorteile vor der Präsidentin. Von Aecio
Neves sprach man schon kaum mehr. Doch in der letzten Woche änderte sich wieder
alles, die Herausforderer lagen fast gleich auf, und schließlich kam Aecio auf
eine Stimmenzahl von 35 Prozent, die keiner von ihm erwartet hatte.
Bei diesen extremen Veränderungen der Umfrageergebnisse im Wahlkampf muss
man sich doch fragen: wie real und glaubhaft sind diese? Kann es möglich sein,
dass der Wähler seine Meinung so schnell und so radikal ändert? Wie man weiß
wird in Brasilien noch stark die Person gewählt und weniger die Partei, also
würde es bedeuten, dass in der entscheidenden Phase eine große Wählerzahl ihre
Meinung geändert hat. Dem steht gegenüber dass viele Brasilianer recht
emotional wählen, sich von der Person des Kandidaten beeinflussen lassen.
Wir kommen aber nicht umhin, gewisse Zweifel an den Umfragetechniken
anzumelden. Kann man bei einer Befragung von ca. 2000 Personen auf die gesamte Meinung
von 143 Millionen Wählern schließen? Es gibt Wahlen in Ländern da die
Ergebnisse tatsächlich ganz nah am Endergebnis liegen, in Brasilien ist dies aber bisher nicht der Fall.
Deshalb sollte man die Meinungsumfragen mit Vorsicht bewerten.
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