quinta-feira, 2 de outubro de 2014

Nicht nur Gedanken sind frei, auch Reden !



In dieser Woche befinden wir uns in der heißen Phase des Wahlkampfes, der eine ganze Reihe von Überraschungen in sich barg. Begann er doch recht lauwarm und ohne große Auseinandersetzungen, denn Aecio Neves ist nicht gerade ein sehr polemisierender  Politiker, und Eduardo Campos war selbst noch Minister in der Regierung Lula, also ein Kollege von Dna. Dilma. Aber mit seinem plötzlichen Tod änderte sich alles, die Stellvertreterin Marina Silva hatte bereits vor 4 Jahren eine große Anhängerschaft und machte diese, sowie eine ganze Menge skeptischer Wähler mobil, die mit der bisherigen Regierung weder zufrieden noch einverstanden sind. Es sah fast schon so aus, als könnte die große Überraschung Realität werden, Marina als Präsidentin. Der Leidtragende wurde Aecio Neves, der schon davon ausging mit Dilma in den zweiten Wahlgang zu kommen. Aber die letzten Umfragen bringen die Hierarchie wieder in Ordnung, die Präsidentin führt ganz klar  und kann vielleicht sogar schon im ersten Wahlgang die Mehrheit erhalten. Damit muss man sich auf weitere vier nicht ganz prosperierende Jahre einstellen.
Ein weitere Komponente ist in diesem Wahlkampf aufgetaucht, jeder Kandidat der etwas erreichen will, muss sich politisch korrekt ausdrücken. Da dürfen keinen Minderheiten in Frage gestellt werden, da muss man sich mit allen Kirchen gut stellen, da muss man eine kräftige soziale Komponente im Gepäck haben und sich auch mit den Gewerkschaften gut stellen. Wer dies alles richtig macht, wird entweder Präsident oder verhält sich zumindest zeitgemäß und korrekt. Wer dies aber nicht tut, wie der Kandidat Fidelix bei der letzten Fernsehdiskussion, der hat sofort die gesamte Nachrichtenpresse, die Bewegung der Minderheiten  und sogar die Staatsanwaltschaft gegen sich. Dabei wird leicht vergessen, dass man in einem demokratischen Land die Freiheit des Denkens und Redens als höchstes Gut bezeichnet, auch wenn es andere Meinungen ausdrückt. Dafür muss und soll die Gesellschaft weiter kämpfen, denn Präsidenten kommen und gehen, aber die Freiheit sollte bleiben.

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