quarta-feira, 11 de junho de 2014
Der Ball ist rund !
Das war bereits 1954 die Antwort
von Deutschlands legendärem Fußballtrainer Sepp Herberger, auf die Frage: wie
er den Ausgang des Endspiels von Bern sehen würde. Nun der runde Ball landete
mehr in dem ungarischen Tor als im deutschen, die Überraschung war perfekt.
Die lang erwartete, und nicht
ganz so lang geplante Weltmeisterschaft hat begonnen. Die Sorgen, Vorbehalte
und Ärgernisse sind mit dem Spielbeginn erst einmal überstanden. Brasilien, das
sich diese Austragung so sehnsüchtig wünschte um der Welt zu zeigen, dass es in
jeder Hinsicht ganz vorne mitspielen kann, ist mehrmals ins Abseits gelaufen,
hat in der Vorbereitung jede Menge Fehlpässe geschlagen, wackelte auch im
Aufbau beträchtlich. Aber nun sind zumindest die Stadien soweit fertiggestellt,
dass man sie benutzen kann, die restlichen Baustellen werden irgendwann sicher
auch beendet werden. Zeit ist für die Ureinwohner Brasiliens noch nie eine fixe
Größe gewesen, und irgendwie hat diese
Einstellung auch auf die nachfolgenden Einwanderer abgefärbt. Das versteht zwar
der Rest der Welt nicht immer, aber damit lebt man in diesem Land.
Doch nun rollt der Ball, und die
große Frage ist, wer wird Weltmeister werden und damit die nächsten vier Jahre
den schönen goldenen Pokal behalten dürfen. Es gibt eine ganze Menge Anwärter,
da sind die führenden europäischen Länder große Favoriten, zu aller erst
Spanien der Titelverteidiger, dann Deutschland, Holland und Italien. Dagegen
spricht, dass noch nie eine europäische Mannschaft in Lateinamerika gewonnen
hat. Dann könnte als großer Favorit natürlich die
seleção gelten, sie will die Schmach von 1950 wettmachen und nicht noch einmal
im eigenen Land verlieren, doch das zu verhindern wäre den „ hermanos“ größte
Freude. Man sieht also, es ist alles offen.
Doch da gibt es ja
noch die göttergleiche Weltfußballorganisation, FIFA genannt, deren Status
schon mit dem Vatikan verglichen wurde. Lange war sie das Maß aller Dinge im
Fußball, aber ihre Fassade ist angekratzt, es wurde manipuliert und
geschmiert und hinter den Kulissen jede Menge Geld verschoben. Weiß man ob dies
nicht auch schon mit Ergebnissen und Spielen geschah? Der Gewinner dieser
Weltmeisterschaft steht eigentlich vorher schon fest, es ist die FIFA die
mehrere Milliarden in ihre Kasse einnehmen wird, der Verlierer steht ebenfalls
schon fest, das ist der brasilianische Steuerzahler, denn die horrenden
Schulden die zum Stadienbau und der Infrastruktur gemacht wurden, werden vom
Staat, sprich vom Volk bezahlt. Wäre es da nicht gerecht, wenn die FIFA das
Gastgeberland wenigstens den Pokal gewinnen ließe?
eek
quinta-feira, 5 de junho de 2014
Die zwei Deutschland
Dieser Tage kam ich von einer Reise
durch Deutschland zurück, sie begann in München und endete in Berlin. Viele
Gesprächspartner fragte ich, wie sie zu der enormen Einwanderung nach
Deutschland stehen. Aktualisiert wurde diese Frage noch durch die Wahlen zum
europäischen Parlament, welche in den Tagen um den 25. Mai stattfanden.
Die Mehrheit der Deutschen
begrüßt die Einwanderung von Menschen aus anderen Ländern. Da Deutschland eine
prosperierende und exportorientierte Wirtschaft hat, benötigt man qualifizierte
Mitarbeiter, diese kann von Deutschen allein nicht mehr rekrutiert werden, da
die Bürger in den letzten Jahrzehnten zu wenig an den Nachwuchs und zu viel an
ihr eigenes Wohlergehen dachten. Wer qualifiziert ist, ist willkommen.
Es gibt aber auch Zuwanderer ohne
große Berufsausbildung, die nicht unbedingt erwünscht sind. Durch fehlende
klare Regeln, oder durch Schlupflöcher an Europas Grenzen kommen sie alle
herein: aus Afrika, aus dem Nahen Osten oder sonst wo her. Dabei findet man
auch viele ohne Ausbildung und berufliche Fähigkeiten, das moderne Strandgut in
Deutschlands Großstädten. Dies gefällt nicht allen Bürgern, weshalb bei den
Europawahlen, die neue konservative Partei – AfD – Aktion für Deutschland,
nahezu acht Prozent der Stimmen erhielt. Damit ist sie zwar weit schwächer als
ähnliche Parteien in Frankreich, England, Italien oder Holland, aber immerhin
acht Prozent der Wähler halten Deutschland bereits heute für überfremdet. Dabei
gingen nur etwa 50 Prozent der Bürger zur Wahl. Dies bedeutet, dass sich ein
Teil der Deutschen kritisch zur
Masseneinwanderung stellt. Immerhin hatte Deutschland im Jahr 2012 nach den USA
die zweitgrößte Einwanderung zu verzeichnen.
Solange sich diese Neuankömmlinge
anpassen, stört es kaum jemanden, aber die Furcht vor den Muslimen geht um.
Auch unter ihnen ist es eine Minderheit, die sich nicht anpasst, ja die sogar
eine gewisse Gefahr für das Land darstellt, in salafistischen Kreisen wird ein
Plan zur Islamisierung des Landes verfolgt, Christen sind natürliche Feinde.
Das ist das andere Deutschland, die
reaktionären Bürger, die ein ausländerfreies Land wollen, und die Gegner, die
zwar die Annehmlichkeiten Deutschlands gerne akzeptieren, aber die Grundwerte
verändern wollen. Beide sind Feinde des Fortschritts und des erfolgreichen
Deutschlands. Sie müssen genau beobachtet werden.
quarta-feira, 23 de abril de 2014
75 Jahre Unsinn
Von einem Freund erhielt ich
heute elektronisch ein paulistaner Fotoalbum, das zeigt wie São Paulo ab etwa
1939 aussah. Zunächst gab es noch wenig Hochhäuser, die ersten waren das
Edificio Martinelli, das Edificio Banespa, und dann später das Edificio
Matarasso, die heutige Präfektur. Auch das Gebäude der Light und das Kaufhaus
Mappin standen schon, ansonsten waren aber die Gebäude der Innenstadt auf
maximal 6 Stockwerke begrenzt. In den angrenzenden Stadtteilen fand man noch
Häuser mit Vorgarten, keine Mauern und
viel Grün. Die entfernteren Stadtteile bestanden zum großen Teil noch aus
chacaras und sitios. Selbst die Kathedrale da Sé hat noch keine Türme.
Was auffällt auf diesen Fotos ist
jedoch, dass die Menschen bereits wie Trauben an den Straßenbahnen klebten und
vor den Haltestellen sich unendliche Schlangen bildeten. Daran hat sich bis heute
nichts geändert, es gibt zwar keine Straßenbahnen mehr, aber die öffentlichen
Verkehrsmittel entsprechen immer noch nicht dem Bedarf der Bevölkerung.
Noch viel schlimmer ist jedoch, das
der Trend zum Hochhausbau, nunmehr seit 75 Jahren anhält und noch kein Ende
abzusehen ist, wobei in vielen Fällen, die Verkehrswege zu und von den Bauten
in all den Jahrzehnten nicht verändert wurden, sie sind noch genauso schmal,
genauso voller Unebenheiten und Schlaglöcher. Was dazu kam sind zigtausende von
Ampeln, die meistens unabhängig von einander geschaltet sind, die eine wird
grün, die nächste rot. So erzeugt man Verkehrsstau, es scheint, dass die Herren
vom Verkehrsamt pro Kilometer Stau bezahlt werden.
São Paulo besitzt mittlerweile
einen Durchmesser von nahezu 100 Kilometer, bebaut von zigtausend
Hochhaustürmen, aber ein umfassender Urbanisierungsplan wurde nie durchgeführt,
das ist 75 Jahre baulicher Wildwuchs, oder aber 75 Jahre baulicher Unsinn.
Schlimm ist, wenn man darin leben muss.
75 Jahr Unsinn
Von einem Freund erhielt ich
heute elektronisch ein paulistaner Fotoalbum, das zeigt wie São Paulo ab etwa
1939 aussah. Zunächst gab es noch wenig Hochhäuser, die ersten waren das
Edificio Martinelli, das Edificio Banespa, und dann später das Edificio
Matarasso, die heutige Präfektur. Auch das Gebäude der Light und das Kaufhaus
Mappin standen schon, ansonsten waren aber die Gebäude der Innenstadt auf
maximal 6 Stockwerke begrenzt. In den angrenzenden Stadtteilen fand man noch
Häuser mit Vorgarten, keine Mauern und
viel Grün. Die entfernteren Stadtteile bestanden zum großen Teil noch aus
chacaras und sitios. Selbst die Kathedrale da Sé hat noch keine Türme.
Was auffällt auf diesen Fotos ist
jedoch, dass die Menschen bereits wie Trauben an den Straßenbahnen klebten und
vor den Haltestellen sich unendliche Schlangen bildeten. Daran hat sich bis heute
nichts geändert, es gibt zwar keine Straßenbahnen mehr, aber die öffentlichen
Verkehrsmittel entsprechen immer noch nicht dem Bedarf der Bevölkerung.
Noch viel schlimmer ist jedoch, das
der Trend zum Hochhausbau, nunmehr seit 75 Jahren anhält und noch kein Ende
abzusehen ist, wobei in vielen Fällen, die Verkehrswege zu und von den Bauten
in all den Jahrzehnten nicht verändert wurden, sie sind noch genauso schmal,
genauso voller Unebenheiten und Schlaglöcher. Was dazu kam sind zigtausende von
Ampeln, die meistens unabhängig von einander geschaltet sind, die eine wird
grün, die nächste rot. So erzeugt man Verkehrsstau, es scheint, dass die Herren
vom Verkehrsamt pro Kilometer Stau bezahlt werden.
São Paulo besitzt mittlerweile
einen Durchmesser von nahezu 100 Kilometer, bebaut von zigtausend
Hochhaustürmen, aber ein umfassender Urbanisierungsplan wurde nie durchgeführt,
das ist 75 Jahre baulicher Wildwuchs, oder aber 75 Jahre baulicher Unsinn.
Schlimm ist, wenn man darin leben muss.
quarta-feira, 16 de abril de 2014
Sie können es nicht
Wir erleben es ja jeden Tag, dass zwischen der offiziellen Nachricht über
den Stand der Fußballweltmeisterschaft, und den Presseberichten, ein großer
Unterschied besteht. Noch sind nicht alle Stadien fertig, und ob das
Corintiansstadion in São Paulo bis zum Eröffnungsspiel alle Tribünen und
Sitzplätze installiert hat, kann derzeit noch niemand garantieren. Aber es sind
ja noch 60 Tage, für brasilianische Verhältnisse – viel Zeit. Dass die
Flughäfen, und die Wege zu den Stadion nicht den Vorstellungen der FIFA
entsprechen, das nimmt man hin, Brasilien ist schließlich stark im Improvisieren.
Nun ging aber letzte Woche eine Nachricht durch die Medien, die noch mehr
Sorge macht, denn Rio de Janeiro, a cidade maravilhosa, wird in etwas mehr als
2 Jahren die Olympischen Spiele austragen, und es ist noch kaum etwas gebaut.
Den Zuschlag hat die Stadt bereits 2009 erhalten, vor 4 Jahren und geschehen
ist wenig. Das lokale Organisationskomitee hat mehrmals die Geschäftsführer
gewechselt, weil Personen wie der ehemalige Zentralbankchef Henrique Meirelles,
sich gegen die Politiker und den Verwaltungsapparat Rios nicht durchsetzen
konnten.
Das Internationale Olympische Komitee hat nun die Notbremse gezogen, und
wird ein eine eigene Truppe vor Ort einsetzen, die noch retten soll was zu
retten ist. Mit anderen Worten, ehe alles schiefgeht, hat man dem Bürgermeister
der Stadt ,Eduardo Paes die Zügel aus der Hand genommen. Ob aber die
internationalen Berater sich gegen die Mauer von Inkompetenten, sowohl in Rio
de Janeiro als auch in Brasilia, durchsetzen können ist fraglich. Es steht
nicht nur der Ruf der Stadt und des Landes auf dem Spiel, sondern auch der Name
des neuen Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach.
Für ihn wäre es ebenso blamabel, wenn die Spiele nicht wie geplant durchgeführt
werden könnten.
Wenn man aber darüber nachdenkt, was das Land zwischen 2007, als die
Fußballweltmeisterschaft vergeben wurde und heute fertiggestellt hat, und was
zwischen 2009 und heute in Rio de Janeiro für die Olympiade erstellt wurde,
dann kommt man einfach zu dem Schluss: Sie können es nicht ! Oder noch
schlimmer, sie wollen es nicht können. Denn ungeplant und unter Zeitdruck zu
bauen, bringt gewissen Kreisen viel mehr Geld.
quarta-feira, 9 de abril de 2014
Die Zukunft eines Landes
Die Zukunft eines Landes sei die
Jugend, sagt man. Also sollte ein Staat in seine Jugend investieren wenn er in
der Zukunft eine Bedeutung haben will. Dass eine gut ausgebildete Jugend der
Garant für den Fortschritt und die erfolgreiche Entwicklung eines Landes ist,
ist ebenfalls nichts Neues. In vielen Ländern herrscht jedoch zwischen der
Erkenntnis und der Realität, eine beträchtliche Divergenz. Politiker, die über
die Gelder eines Staates bestimmen, wollen innerhalb von wenigen Jahren Erfolge
sehen, damit sie wieder gewählt werden und an den Geldquellen eines Staates
bleiben können. Eine erfolgreiche Erziehung macht sich aber erst nach minimal
11 Jahren und maximal 15 Jahren bemerkbar. Das ist vielen Entscheidungsträgern
zu lange, weshalb sie zwar viel über die Erziehung reden, aber häufig wenig
investieren.
Die OCDE ( die Organisation für
die Weltwirtschaftsentwicklung) hat im Jahr 2000 die Pisa-Studie eingeführt,
die dann alle 3 Jahre wiederholt wird. Dabei werden Schüler zwischen 15 und 16
Jahren in Allgemeinbildung, Mathematik
und Lesen sowie Interpretation eines Textes getestet. Das Ergebnis des 2012 in
44 Ländern durchgeführten Tests, wurde dieser Tage veröffentlicht. Bei genauer
Betrachtung, kann man rasch erkennen wohin die erfolgreiche Entwicklung der
Welt geht: Nach Asien. Die Plätze eins bis sieben in diesem Test wurden
ausnahmslos von Schülern in asiatischen Ländern belegt, mit Singapur auf dem
Spitzenplatz, gefolgt von Südkorea und Japan, sowie den verschiedenen
chinesischen Regionen. Als bestes westliches Land belegt Kanada den achten
Platz, das neunte Land ist Australien, danach folgen mit Ausnahme der USA nur
noch europäische Länder. Damit sind aber auch die Nationen genannt, deren
Schüler besser als der Durchschnitt der 44 Teilnehmerländer abschnitten. Als
bestes südamerikanisches Land liegt
Chile auf dem 36. Rang und Brasilien schließlich auf dem 38. Platz. Das
ist dann auch schon ziemlich das Ende.
Wie schrieb der Estado de São Paulo: „ Brasil fica
entre piores em teste de raciocínio“, hätte man jedoch die “ emoções” getestet
wäre Brasilien sicher an erster Stelle
Assinar:
Postagens (Atom)